Im Naturschutzgebiet ist Böllern tabu

30.12.2015, 16:50 Uhr
Im Naturschutzgebiet ist Böllern tabu

© Archivfoto: Roland Huber

Immer wieder kommt es vor, dass am Jahresende Raketen, Böller und Funkenflug historische Gebäude erheblich gefährden oder sogar ganz in Schutt und Asche legen — wie das 2004 in Weimar mit der Herzogin-Anna-Amalia-Bibliothek geschehen ist. Zum Schutz der wertvollen Gemäuer hat die bayerische Schlösserverwaltung daher in ihren Liegenschaften jegliches Abbrennen von pyrotechnischen Gegenständen auf Schlossplätzen und Burginnenhöfen untersagt.

Menschenverstand einsetzen

Für die Burgen und Schlösser im Landkreis Forchheim, die fast alle in Privatbesitz sind, gibt es dagegen „keine besonderen Vorschriften“ für das Abbrennen von Feuerwerkskörpern, informiert Strehl. Rein theoretisch also kann jeder, wenn er will, zum Beispiel in der Silvesternacht auf der Ruine Neideck hoch über dem Wiesenttal Raketen und Böller abschießen. Der Pressesprecher hofft allerdings, dass die Leute im Landkreis ihren „normalen Menschenverstand“ einsetzen und darauf verzichten.

Eine eindeutige Regelung gilt allerdings für das gesamte Naturschutzgebiet Walberla: „Hier ist alles verboten, was den Schutz der Natur und Tierwelt beeinträchtigt“, sagt Strehl. Lärm und Feuer seien hier generell tabu, daher dürfen auf dem rund 530 Meter hohen Tafelberg an Silvester natürlich auch keine Knaller gezündet werden. Für das Walberla und den Rodenstein gilt ferner ein striktes Fahrverbot für Autos, aber auch für Fahrräder. An Silvester wird außerdem sogar die Zufahrt zum oberen Parkplatz bei Schlaifhausen gesperrt.

Wer zu Fuß auf das Walberla gehen will, um an Silvester den Rundumblick zu genießen, der könne das natürlich machen, betont Strehl. Voraussetzung sei aber, dass sich die Leute an die für das Naturschutzgebiet geltenden Regelungen halten: sich ruhig verhalten und auf den Wegen bleiben.

Müll mit nach Hause nehmen

Ferner gilt, was eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein sollte: Keinen Müll oder Flaschen und ähnliches zurück lassen, sondern alles wieder mit nach Hause nehmen.

Panoramablick aufs Feuerwerk haben Silvestergänger auch von der Vexierkapelle in Reifenberg. Doch wer Böller und Raketen zünden möchte, hat dort nichts verloren. Zerbrochene Sektflaschen, Böller-, Raketenrest und allerlei Überreste feucht-fröhlicher Feierlichkeiten nahmen in den letzten Jahren überhand. Seit dem Jahr 2012, und auch in diesem Jahr wieder, wird die Zufahrt von Reifenberg aus zur Vexierkapelle an Silvester ab 17 Uhr bis zum Neujahrsmorgen gesperrt.

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