«Keine gute Wahl, die Olympischen Spiele an China zu vergeben»
13.08.2008, 00:00 Uhr
Ludwig Lindenberger (57) aus Heroldsbach: Ich verfolge die Spiele sporadisch. Besonders interessieren mich dabei Leichtathletik und Ballsportarten. Allerdings muss mir der Ausstrahlungstermin schon in den Zeitplan passen, damit ich live zusehen kann. Meistens gucke ich mir die Zusammenfassungen am nächsten Tag an, oder schaue die Ergebnisse im Videotext nach. Natürlich ist die Tibetpolitik Chinas sehr bedauerlich, weil trotz der Spiele nicht eingelenkt wird.
Heidrun Prottengeier aus Nürnberg: Ich stehe auch mal nachts für Olympiade auf, weil ich wirklich sport-verrückt bin. Insbesondere Volleyball und Handball finde ich toll. Dabei bin ich nicht speziell für ein Land, weil ich meine, dass der Beste gewinnen soll. Nur in Sachen Fußball drücke ich natürlich Deutschland die Daumen. Jetzt, wo alles im Gange ist, sollte man Politik und Sport trennen, aber China hätte die Spiele erst gar nicht bekommen sollen. Ich war selbst schon dort und es ist ein faszinierendes Land, aber wie die kleinste Kinder zu sportlicher Leistung drillen, das sollte verboten werden.
Michael Müller (27) aus Erlangen: Ich verfolge die Spiele sehr genau. Weil ich tagsüber schlafe, und nachts arbeiten muss, höre ich mir immer die Radioübertragungen an. Obwohl ich es selber nicht kann, ist meine Lieblingsdisziplin das Turmspringen, aber auch Fußball interessiert mich. Zwar bin ich schon dafür, dass die Deutschen Athleten gewinnen, aber ich gönne es auch den anderen, ganz besonders Außenseiterländer. Ich weiß schon, dass es Probleme zwischen China und Tibet gibt, aber von der politischen Situation habe ich eigentlich keine Ahnung.
Steffi Wenning (21) aus Forchheim: Manchmal schalte ich zwar schon rein, aber insgesamt finde ich die Veranstaltung ziemlich verlogen. Es ist ja kein Geheimnis, dass bei den Spielen gedopt wird und «überraschenderweise» sind die Chinesen ja ganz vorne im Medaillenspiegel. Mir laufen da zu viele Dinge im Hintergrund, von denen man als Zuschauer nichts mitbekommt. So wie China mit den Menschenrechten umspringt, hätte man ihnen die Spiele wieder wegnehmen müssen.
Tobias Büttner (18) aus Forchheim:
Die Spiele verfolge ich schon. Da ich selber Fußball spiele und schwimme, interessieren mich natürlich speziell diese Disziplinen, aber auch Rudern im Einer und Achter schaue ich mir an. Klar stehe ich dabei auf der Seite der Deutschen, aber wenn die Sportler gut sind und sich richtig reinhängen, dann gönne ich jedem seinen Sieg. Die Spiele selber sehe ich zwar als rein sportliches Ereignis. Die chinesische Außenpolitik finde ich aber richtig scheiße. Es war keine gute Wahl, die Spiele an China zu vergeben. Das Land sollte sein Geld lieber in die Versorgung der Bevölkerung stecken, als in den Bau riesiger Stadien.
Eva Grininger (16) aus Forchheim: Eigentlich interessieren mich die Spiele nicht so sehr. Wir haben uns aber die Eröffnungsshow angeschaut. Am ehesten würde ich mir vielleicht noch Ballsportarten, wie zum Beispiel Tischtennis, ansehen. Umfrage: THOMAS PRELLER