Kirchehrenbach: Katzenschicksale lösen Welle der Entrüstung aus
21.1.2021, 16:45 UhrWie berichtet sind seit 2008 insgesamt sechs Katzen aus Kirchehrenbach nicht mehr nach Hause gekommen. Zählt man die drei Haustiger noch dazu, deren einstige Besitzer sich nun per Facebook gemeldet haben, so sind in diesem Zeitraum insgesamt neun Tiere verschwunden. Vier weitere Katzen sind furchtbar misshandelt worden, zum Teil wurden die Tiere in Altöl und Benzin getaucht, eine wurde offenkundig mit einer ätzenden Flüssigkeit überschüttet.
Serie in Franken: Sechs Katzen verschwunden, vier schwer misshandelt
Eine Frau, deren Katze im Mai 2019 aus Kirchehrenbach verschwunden ist, hat zu jener Zeit einen grausigen Fund gemacht, wie sie jetzt im Internet mitteilte. Sie habe damals per Zufall auf einem Grundstück unterhalb des Walberlas in Richtung Kirchehrenbach einen alten Bagger entdeckt, an dem drei tote Katzen zum Teil merkwürdig drapiert waren. Sie habe dies damals weiter gemeldet, wisse aber nicht, was daraus wurde.
Furchtbare Entdeckung
Auch Helene Wellein aus Pretzfeld hat sich bei den Nordbayerischen Nachrichten gemeldet. Sie gehe täglich mit ihrem Hund im Trubachtal Richtung Hagenbach und Unterzaunsbach spazieren. Dabei habe sie zweimal furchtbare Entdeckungen gemacht, sagt sie am Telefon. So sei im Frühjahr 2019 dort in einer Wiese eine schwarz-weiße Katze tot über einem Busch gehangen – "ohne Kopf und wie zur Schau gestellt", sagt sie entrüstet. Und im Frühjahr 2020 sei eine rot-weiße Katze tot am Straßenrand gelegen.
"Die Polizei Ebermannstadt hat auf Bitten der Staatsanwaltschaft Bamberg gegen Unbekannt ermittelt", informiert Daniel Hartmann, Leiter der Polizeidienststelle Ebermannstadt, im Hinblick auf den Fall von Kater Murphy, der wie berichtet im April 2020 verschwunden war, dann nach knapp zwei Monaten völlig abgemagert zurückkehrte, aber noch am gleichen Tag bei der Tierärztin verstarb. Weil man aber keinen Tatverdächtigen finden konnte, wurde der Vorfall im Dezember 2020 wieder zurück an die Staatsanwaltschaft Bamberg gegeben, so Hartmann. Dort ist das Verfahren allerdings inzwischen eingestellt worden, wie Pressesprecher Alexander Baum mitteilte.
Etwas verwundert zeigt sich der Ebermannstädter Inspektionsleiter. Außer jener Anzeige aus Kirchehrenbach "haben wir als Polizei nichts von solchen Vorfällen erfahren", sagt er. Er rät dringend, dass Tierbesitzer Anzeige bei der Polizei erstatten sollen, wenn ihre Katzen von Unbekannten schwer misshandelt werden und man das auch nachweisen könne. Das sei dann ein Straftatbestand. "Da gehen wir der Sache nach."
Schwieriger sei es aber, wenn Katzen spurlos verschwinden, räumt Hartmann ein. Werde so ein Verlust gemeldet, löse das erst mal keine Ermittlungen aus, schließlich sei es nicht ungewöhnlich, dass eine Katze mal nicht nach Hause kommt. "Da muss man immer den Einzelfall betrachten", sagt er. "Bei reinen Vermutungen haben wir keine Handhabe."
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