Kirchehrenbacher sorgen sich um Infrastruktur

29.2.2016, 17:38 Uhr
Kirchehrenbacher sorgen sich um Infrastruktur

© Foto: privat

In der dritten Generation führt Erich Lochner den Nahkauf im Ortszentrum. Bis vor elf Jahren führten seine Eltern an gleicher Stelle noch den Rewe-Markt, er arbeitete dort als Marktleiter. Doch dann entschied die Handelskette Norma, in Kirchehrenbach eine Filiale zu eröffnen.

Daraufhin zog sich Rewe zurück. Erich Lochner wollte weitermachen: „Nahkauf ist die Schiene bei Rewe, in der sich die Einzelhändler selbstständig machen“, erklärt er. Das tat er — und investierte in den vergangenen Jahren „sehr viel“. Er baute einen Getränkemarkt an und den Lebensmittelmarkt um. Auf einem benachbarten Grundstück, das er zukaufte, baute er Parkplätze.

"Kann es so weiter gehen?"

Auch wenn er als Kaufmann immer darauf hoffe, dass es besser laufe, sei er mit der Entwicklung in den vergangenen Jahren zufrieden. „Der Betrieb ist gut aufgestellt, auch für die zukünftige Generation“, meint er. Die stünde in Form seines 23-jährigen Sohnes Florian schon bereit. „Aber ich bin mir nicht mehr sicher, ob es so weitergehen kann.“

Das sagt Erich Lochner im Hinblick auf den Edeka, der sich am Ortsausgang des benachbarten Weilersbach ansiedeln soll. Die Firma Sontowski & Partner hat im dortigen Gewerbegebiet zwei Grundstücke von privat erworben. Edeka soll großes Interesse signalisiert haben, dort einen Vollsortimentmarkt zu errichten. Auch eine Bäckerei ist geplant. Das Potenzial wird dabei nicht nur bei den Kunden aus den umliegenden Orten gesehen, sondern auch bei Autofahrern, die die Bundesstraße benutzen.

Auch andere betroffen

Diese Zukunftsperspektive beunruhigt Erich Lochner. „Ich glaube nicht, dass die Kirchehrenbacher alle abwandern, aber ich bin fast sicher, dass die Weilersbacher dann nicht mehr kommen.“

Kirchehrenbachs SPD-Bürgergemeinschaft appelliert nun in einem Aufruf an die Bürger, ihr Einkaufsverhalten zugunsten des örtlichen Nahkaufs auszurichten. Auch die Parteimitglieder befürchten, dass ebenfalls andere Kirchehrenbacher Geschäfte wie Metzgerei, Bäckerei oder der Blumenladen mit Umsatzeinbußen rechnen müssen.

Keine Kommentare