Kunreuth bekommt neue Pfarrerin

10.9.2015, 17:41 Uhr
Kunreuth bekommt neue Pfarrerin

© Franz Galster

Brigitte Müller wird sich dann die Pfarrstelle mit ihrem Mann, Pfarrer Jochen Müller, teilen, der seit 2011 in Kunreuth wirkt. Beide freuen sich auch für ihr dreijähriges Töchterchen Esther Leonore, die sich gerade im Kindergarten eingewöhnt. „Wir können uns dann die Zeit als Familie besser einteilen, das ist uns sehr wichtig“, sagt die angehende Pfarrerin.

Kauffrau gelernt

Brigitte Müller wurde am 23. Februar 1977 in Nürnberg geboren und wuchs in Nürnberg-Boxdorf auf. Nach der Mittleren Reife an der Wilhelm-Löhe-Schule in Nürnberg besuchte sie den wirtschaftlichen Zweig der Fachoberschule in Erlangen mit dem Abschluss der Fachhochschulreife. Es folgte die Ausbildung als Industriekauffrau („Da hat man erst einmal etwas konkretes in der Hand“) und der Besuch der Berufsoberschule mit Erlangung der Allgemeinen Hochschulreife. Letztlich stellte Brigitte Müller fest, dass die eingeschlagene berufliche Richtung nicht ihre große Liebe war.

Interessiert an Geschichte, Kunst und Kultur wandte sie sich dem Theologiestudium zu. An der Universität Erlangen Nürnberg wählte sie als Schwerpunkte Kirchengeschichte, unter anderen „Das konstantinische Zeitalter und Kreuzzüge ins Heilige Land vom 11. bis 13. Jahrhundert“. Im Fach Dogmatik beschäftigte sie sich mit der „Theologie der lutherischen Bekenntnisschriften“ sowie dem Vergleich der evangelisch-lutherischen und der römisch-katholischen Kirche.

Einen weiteren Schwerpunkt bildete die Predigtlehre. Vom März 2012 bis August 2015 absolvierte sie ihr Vikariat in der Kirchengemeinde St. Johannis in Forchheim, unterbrochen von einem Jahr Elternzeit. Jetzt steht sie unmittelbar vor dem Beginn des Probedienstes, als Pfarrerin zur Anstellung, in Kunreuth.

In die Schule

Sie und ihr Mann fühlen sich im Ort wohl. Jochen Müller wird die Pfarramtsführung wahrnehmen. Die neue Pfarrerin wird den Religionsunterricht in der dritten und vierten Klasse der Schule von Mittelehrenbach übernehmen. „Eigentlich sind wir beide Generalisten, in Gemeinde und Schule, von der Taufe bis zur Beerdigung, wir lieben die Vielfalt des Berufes, dabei werden wir keine Konkurrenten sein“, sagt Brigitte Müller entspannt im Gespräch.

Aufgaben werden geteilt

Vielmehr werde man die Aufgaben strukturieren und teilen. Das sei auch für die Gemeinde gut, meint sie. Zur Aufgabe gehöre auch die Pflege der Ökumene mit den katholischen Pfarreien in Pinzberg und Weingarts. Aber das habe längst eine gute Tradition.

In Stadt und Land zu Hause

Als geborene Nürnbergerin fühle sie sich in Stadt- und Landgemeinden gleichermaßen wohl. In der Freizeit lässt sie sich schon einmal gerne in knisternde Kriminalgeschichten wie die von Agatha Christie verführen. Sie liest gern, liebt Reisen an die deutsche See, nach Frankreich oder Umbrien. Kreativ sein und Gestalten mag sie bei der Einrichtung ihrer Wohnung.

Bei aller Vielfalt fühlt sie sich bodenständig und kann sich durchaus hinter den Herd stellen oder den Garten pflegen, einfach Hausfrau sein, so Brigitte Müller. Vielfältige Eigenschaften, mit denen sie in ihrer offenen und stets freundlichen Wesen ihre Mitglieder in der Kirchengemeinde gut erreichen kann.

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