Grundschule Burk betroffen

Lehrerin erkrankt: Unterricht in Forchheimer Schulklasse fällt komplett aus

Philipp Peter Rothenbacher

Nordbayerische Nachrichten Forchheim-Ebermannstadt

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9.11.2021, 15:31 Uhr
Die Grundschule in Burk (Archivfoto).

© Roland Huber Die Grundschule in Burk (Archivfoto).

So zumindest formuliert es eine betroffene Mutter, deren Kind am Dienstag daheim bleiben musste. Laut ihr seien die Eltern über den Komplett-Unterrichtsausfall am Montag informiert worden. Und schon vor Wochen auch darüber, dass die Personalsituation an der Schule angespannt sei.

Notbetreuung? Fehlanzeige. Die Mutter hat einerseits grundsätzliches Verständnis in Sachen Lehrermangel: "Ja, total, es gibt zu wenig mobile Reserven für Lehrerinnen und Lehrer insgesamt". Überspitzt formuliert: Man könne als Lehrkraft gar nicht mehr guten Gewissens krank sein. Allerdings ist da andererseits wieder der durch Corona leidgeprüfte Umstand, dass die Schüler ganz zu Hause bleiben und die Eltern kurzfristig einspringen müssen.

"Mich beschleicht das Gefühl, dass durch Corona, den Lockdown und die Schulschließungen diesem 'Eltern, macht mal' Tür und Tor geöffnet wurde, um aus solchen Situationen einen Ausweg zu finden." Sie könne sich jedenfalls nicht erinnern, dass es vor Corona je vorgekommen sei, dass wegen einer erkrankten Lehrkraft der komplette Unterricht für eine Klasse ausgefallen sei. "Ich hoffe, es bleibt eine absolute Ausnahme."

Auch Markus Hahn, der für Grundschulen zuständige Schulrat im Staatlichen Schulamt Forchheim, sieht das so und erklärt, dass die verlässliche Betreuung der Schülerinnen und Schüler oberstes Ziel sei. "Grundschüler im Notfall einfach in eine unbetreute Situation zu entlassen oder nach Hause zu schicken, das geht sowieso nicht. Das wird vorher angekündigt, damit die Eltern die Möglichkeit haben, sich um eine Betreuung zu kümmern." Im Falle der Grundschule Burk geschah das allerdings äußerst kurzfristig, am Vortag.

"Das war wirklich sozusagen der 'worst case' ", erklärt Hahn. "Die Lehrkraft ist krank, wir konnten keinen Ersatz schicken und auch die interne Vertretungsregelung der Schule hat nicht funktioniert, nachdem zuletzt eine weitere Lehrerin erkrankt war und die Kollegin schon ihren Unterricht übernehmen musste."

"Kreative Lösungen" sind schwierig

Hahn will aber auch nichts beschönigen: Aushilfslehrer sind Mangelware, "wir können nicht alle erkrankten Lehrkräfte momentan durch mobile Reserven ersetzen". Und die Schulen seien aufgerufen, im Notfall "kreative Lösungen" zu finden.

Doch auch damit gestaltet es sich wegen der Corona-Situation schwierig - die Möglichkeit Klassen aufzuteilen beispielsweise, "weil wir Klassendurchmischungen ja eigentlich vermeiden sollen". Häufig komme es dann vor, dass Lehrkräfte unbezahlte Mehrarbeit leisten müssen, indem sie als Vertretungen einspringen. Hahn: "Manchmal ist es auch so, dass eine 5. oder 6. Stunden abgesagt wird, um den Kernunterricht in den anderen Klassen zu garantieren."

Für die betroffenen Schüler und Eltern der ersten Klasse in Burk gibt es jedenfalls gute Nachrichten: Laut Hahn ist die erkrankte Lehrerin am Mittwoch wieder einsatzbereit, der Unterricht findet also normal statt.

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