Michael Hofmann ist CSU-Landtagskandidat

22.5.2013, 10:34 Uhr
Michael Hofmann ist CSU-Landtagskandidat

© Maria Däumler

Mit 85 Stimmen ließ der 38-jährige Rechtsanwalt aus Neuses seine drei Mitbewerber Benedikt Graf Bentzel (45 Stimmen), Konrad Rosenzweig (29 Stimmen) und Birgit Kaletsch (fünf Stimmen) deutlich hinter sich. Eigentlich hatten die meisten Anwesenden mit einer Stichwahl zwischen Hofmann und Graf Bentzel gerechnet. Dass Hofmann schon im ersten Wahlgang die absolute Mehrheit hinter sich scharte, überraschte nicht nur ihn selbst.

„Das ist weit mehr als ich erwartet habe. Ich werde alles geben, dass ich das Direktmandat für den Landkreis holen kann“, sagte Hofmann sichtlich erleichtert kurz nach seiner Wahl. Damit tritt der Kreisrat der Jungen Bürger, Sohn des ehemaligen CSU- Landtagsabgeordneten Walter Hofmann, in die Fußstapfen von Eduard Nöth. Der bisherige CSU-Landtagsabgeordnete hatte kürzlich wegen der Beschäftigtenaffäre des bayerischen Landtages (wie berichtet) seine Kandidatur zurückgezogen.

Vor der Wahl im Sportheim hatten sich die Bewerber Benedikt Graf Bentzel, Konrad Rosenzweig und Michael Hofmann persönlich vorgestellt. Die Reihenfolge wurde ausgelost. Zuvor aber trat Gisela Steinlein, stellvertretende Kreisvorsitzende, ans Rednerpult. Sie verwies auf jüngste Artikel über die Kreis-CSU in den Nordbayerischen Nachrichten. Statt sich an die Presse zu wenden, „wäre es schön gewesen, wenn Frau Kaletsch mit uns gesprochen hätte“, stichelte Steinlein.

Der 45-jährige CSU-Kreisvorsitzende Benedikt Graf Bentzel präsentierte sich dann als Unternehmer mit „Führungserfahrung, Integrationsvermögen, aber auch Härte und Durchsetzungsvermögen“. Seine 17-minütige Rede quittierten die Delegierten mit auffällig schwachem Applaus.

Da konnte Konrad Rosenzweig aus Wiesenttal, Landwirt und von Natur aus mit Entertainer-Qualitäten ausgestattet, die Delegierten mehr mitreißen. „Ich habe keinen großen Namen, aber einen schönen Namen“, feixte er mit Blick auf seinen Vorredner. Auch Kaletsch bekam ihr Fett weg. „Ich stehe hier, weil ich was für den Landkreis erreichen will. Da ist mir auch kein Flug aus Griechenland zu viel.“

Michael Hofmann, als scharfer Redner bekannt, präsentierte sich vergleichsweise verhalten. Er habe keine Angst vor unbequemen Themen oder vor den „Thronen der Mächtigen“. Als Abgeordneter müsse man die Dinge hinterfragen, nachbohren und die Stirn bieten — Qualitäten, die er stets unter Beweis stelle.

Die Dritte im Bunde der Bewerber, Birgit Kaletsch, konnte, wie angekündigt, wegen eines Lehrganges nicht anwesend sein. Für sie verlas Gabi Oost, CSU-Ortsverband Igensdorf, ein Statement. Darin verwies Kaletsch auf ihre langjährige politische Erfahrung.

Gegen 21 Uhr stimmten die 164 Delegierten schließlich ab und Wahlleiter Gerold Braunreuther verkündete wenig später das Ergebnis: Die absolute Mehrheit für Michael Hofmann bedachten die Delegierten mit starkem Beifall — und demonstrierten so, dass sie hinter ihrem Kandidaten stehen und ihn unterstützen werden.

Für Hofmann, den die CSU bereits als Listenkandidat für die Landtagswahl im September aufgestellt hatte, musste dann ein Nachfolger gefunden werden. Graf Bentzel winkte sofort ab. „Ich stehe aufgrund dieses Wahlergebnisses nicht zur Verfügung“, zeigte er sich enttäuscht. Der CSU-Kreisvorstand einigte sich schnell auf Hermann Greif, Landwirt aus Pinzberg und oberfränkischer Bezirkspräsident des Bayerischen Bauernverbandes. Er sei gut in Oberfranken vernetzt und könne daher viele Stimmen holen. Per Akklamation folgten die Delegierten geschlossen diesem Vorschlag.

Der 49-Jährige, der sich schon einmal für die CSU-Liste beworben hatte und dabei Michael Hofmann unterlag, zeigte sich überwältigt: „Damit habe ich überhaupt nicht gerechnet.“ Nun muss der CSU-Bezirksparteitag in seiner Versammlung am 22. Juni Greif noch auf die Liste setzen.

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