Podcast Mit.Menschen
Michael Lane aus Franken wurde Dritter bei The Voice: Das macht er heute
04.11.2021, 06:02 Uhr
Ein Gänsehautmoment ist Michael Lane aus der Fränkischen Schweiz bis heute in Erinnerung: "Bei einem meiner letzten Auftritte in den Live-Shows waren meine Großeltern im Publikum und ich wollte sie stolz machen", erzählt der 35-Jährige.
Besonders da sein Opa, der heute nicht mehr lebt, selbst leidenschaftlicher Musiker war. Er spielte Trompete in der Blaskapelle und war lange im Gesangverein aktiv. "Als ich nach meinem Auftritt von der Bühne runter bin, hab ich ihn groß umarmt. Das war für mich auf jeden Fall der schönste Moment bei The Voice", sagt Michael Lane.
2012 nahm er an der zweiten Staffel der Castingsendung "The Voice of Germany" teil. Ein Freund hatte sich gewünscht, dass Michael Lane mitmacht. Der damals 26-Jährige entschied sich spontan dafür, ohne sich vorher viele Gedanken zu machen. "Ich habe gedacht, ich probier das einfach mal aus."

Bei seinem ersten Auftritt der Blind Auditions legte er eine äußerst solide Performance mit einem Ed-Sheeran-Cover hin - drei von vier Coaches drehten sich um und wollten ihn in ihrem Team haben. Der 26-Jährige war sehr gelassen, was die Coaches sogar überraschte. "Ich fand es eher interessant-aufregend, also nicht wild, sondern dachte eher: Achso, so läuft das hier also."
Er entschied sich für Xavier Naidoo als Coach, weil er zuvor im Radio erst ein Lied von ihm gehört hatte. Und die Zusammenarbeit führte ihn im Lauf der Sendung bis ins Finale.
Gesungen hat er schon gerne in seiner Kindheit, aber eigentlich nie explizit den Traum verfolgt, Musiker zu werden. Konkrete musikalische Vorbilder hatte er nicht: "Ich hab einfach das gesungen, was ich selbst gerne gehört habe." Queen, Pink Floid, Michael Jackson, Coldplay, Backstreet Boys, NSYNC. Seinen Musikgeschmack geprägt hat auch seine Mutter: "Ich hab viel ihre CDs gehört." Als Jugendlicher entdeckte er Country-Musik für sich und lernte noch das Gitarrespielen.
Aufgewachsen ist er im kleinen Ort Dorfhaus bei Weißenohe in der Fränkischen Schweiz. Im Alter von sechs Jahren zogen seine Mutter und er in die USA. Später war er in der US-Armee, als Mechaniker für Kampfhubschrauber eineinhalb Jahre im Irak-Krieg, entschied sich aber 2012, in seine Heimat zurückzukehren. "In Amerika habe ich mich nie zuhause gefühlt", sagt er. Dorfhaus trug er im Herzen und inzwischen auch als Tattoo auf dem Unterarm.
Im Podcast Mit.Menschen berichtet er, wie es hinter den Kulissen der Sendung zugeht, auch von peinlichen Momenten, unter anderem beim Auftritt mit einem Weltstar - "Das war der Horror" - und dann von der schweren Zeit nach der Sendung. "Viele, die in der Sendung dabei waren, hatten viel Aufmerksamkeit und Fans - und danach halt keine Unterstützung mehr." Wenn er die Zeit reflektiert, sagt er: "Ich hatte wenig Erfahrung mit meiner eigenen Musik und in welche Richtung ich gehen will."
Heute kann er erzählen, wie er als Musiker dennoch seinen Weg gefunden hat und was er Nachwuchsmusikern rät. Er hat viel Erfahrung gesammelt und ist durch Deutschland, Österreich, Italien und die Schweiz getourt. Heute hat er sich dem Folk-Pop verschrieben. Er bringt gerade sein fünftes Album heraus und fühlt sich angekommen.

Verschlagen hat es ihn inzwischen in die Nähe des Brombachsees. "Es ist wunderschön hier." Franken ist für ihn Heimat: "Kirchweih, Maifest, Sonnenwendenfeuer, Weihnachtsmärkte, Lederhosen, Bier: Ich liebe diese Kultur. Das hat mir alles in Amerika gefehlt."
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