Nach diesem Kerl kräht kein Hahn

19.04.2011, 16:13 Uhr

So könnte sie aussehen, die Annonce des schmucken Kerls. Weil der Fund-Gockel aber nur krähen kann, wollen wir ihm an dieser Stelle etwas unter die Flügel greifen und bei der Suche helfen. Vielleicht ist dann ja sein Single-Leben noch vor Ostern beendet.

Dirk von Tettau aus Heroldsbach hat den herrenlosen Hahn Anfang April auf einer Wiese beim Löffelholzweg gefunden. Dort stolzierte dieser Vogel höchst einsam seines Weges. Eben an dieser Stelle sah der Anwohner schon des Öfteren den Fuchs strawanzen, so dass er um des Hahnes Leben bangte und ihn einfing, was dieser widerstandslos geschehen ließ. Der nächste Ausflug des Tieres führte am selben Tag noch ins Tierheim Forchheim. Dort sitzt er nun in der neu gebauten Außenvoliere, bekommt alles was er zum Leben braucht und harrt und scharrt doch etwas verzweifelt der Dinge, die da kommen sollen.

Bislang hat sich jedoch wenig getan, sagt Tierheimleiterin Marianne Wende, die dem Gast ein tadelloses Zeugnis ausstellt. Hübsch ist er, kräftig aber friedfertig und kräht pünktlich morgens um 5 Uhr. Hat denn niemand einen Job für ihn?

Franz Bunz fürchtet, dass die Vermittlung schwierig ist. Einen Konkurrenten, so sagt der Vorsitzende des Forchheimer Geflügelzuchtvereins, wird der Flattermann nämlich nicht dulden. Ausnahme: die Herren haben gemeinsam die Kinderstube durchschritten. Ansonsten schreckt wohl ein Züchter vor solch einem Fundstück zurück: „Das Risiko, dass er eine ansteckende Krankheit hat, ist zu hoch“, sagt Bunz.

Herr der Hennen

So ruht die Hoffnung darauf, dass jemand seinen bislang herrenlosen Hennen diesen David Beckham des Geflügels vorsetzen will — oder, dass sich der ursprüngliche Besitzer meldet und den schnieken Schnabelmann zurück nimmt.

Egal wie: Bis Ostern soll ein Happy End her. Den Freunden der französischen Küche sei gesagt, dass die Betonung hier unbedingt auf „happy“ liegt — nicht auf „end“.

Tierheim Forchheim (09191) 66368