Online-Karte zum Solarpotenzial: Kreis Forchheim will Dächer erfassen
25.11.2019, 05:57 UhrIn der jüngsten Sitzung des Kreisausschusses ging es darum, die Dächer in einem Solarkataster erfassen zu lassen. Motivation der Bürger, ihre Dächer mit Photovoltaik-Anlagen, Solarthermie, Regenwasserrückhaltung und Dachbegrünung zu versehen, ist der Hintergrund, weshalb der Kreis als Leader-Projekt ein Potenzialkataster aller Dächer in Auftrag gibt.
Das Kartenwerk mit Ausweisung einzelner Gebäude und ihrer Tauglichkeit soll für jeden im Netz zugänglich sein. Als Schutz vor Missbrauch ist, so Dominik Bigge, die Abfrage auf drei Gebäude pro Tag begrenzt. Das soll genügen, die meisten Daten seien auch durch schlichten Augenschein zu gewinnen. Zahlenmaterial wird durch Luftbilder erlangt.
Mehrere Farbabstufungen
Auf den Karten sollen verschiedene Farbabstufungen den Grad der Geeignetheit deutlich machen. Die Bundesländer Hessen und Nordrhein-Westfalen bieten ihren Bürgern solche Solarkataster bereits flächendeckend an. Die Gesamtkosten für das Kataster belaufen sich auf 123.000 Euro, wovon 60 Prozent als EU-Zuschuss einfließen werden. Eingerechnet sind auch die Öffentlichkeitsarbeit und die Datenpflege für fünf Jahre.
Dazu kommen noch zwei Musterprojekte: Carports mit Photovoltaik-Paneelen als Dach. Sie sollen auf Schulparkplätzen entstehen. Vorgesehen sind das Berufsschulzentrum Forchheim und die Realschule Gräfenberg, um einen Teil des dortigen Strombedarfs selbst zu erzeugen. Schulen eigneten sich besonders. Sie werden am Tag genutzt, wenn auch Strom produziert wird, und ihr Gesamtstromverbrauch ist höher als die erzeugte Menge.
Ein weiteres Thema: Nach neun Jahren erhöht der Landkreis die Aufwandsentschädigungen für Feuerwehrführungskräfte – mit höheren Sätzen, als der Entwurf der Verwaltung vorgab. Diese legte einen Mittelwert aus den oberfränkischen Kreisen zugrunde. "Das greift zu kurz", gab Manfred Hümmer (FW) die Einschätzung der Kreisausschussmitglieder wider. Im Kreis Forchheim verlaufe eine Autobahn und es gebe etliche Industriebetriebe mit erhöhtem Gefahrenpotenzial.
Sebastian Körber (FDP) wollte auch die Wertschätzung abgebildet sehen. Er verwies auf die Aufgabe des Kreisbrandrats bei der Brandschutzberatung für Gebäude. Er beantragte, die vorgeschlagenen Sätze um zehn oder 15 Prozent zu erhöhen. Einstimmig beschloss das Gremium, dass künftig der Kreisbrandrat 1400 Euro, die Kreisbrandinspektoren 800 Euro und die Kreisbrandmeister 330 Euro pro Monat erhalten.
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