Schmidtlein gegen Schmidtlein bei Kommunalwahl in Hetzles

11.3.2014, 12:00 Uhr
Schmidtlein gegen Schmidtlein bei Kommunalwahl in Hetzles

© Collage: wik

Der Bürgermeister kann nichts Außergewöhnliches erkennen: „Schmidtlein ist halt genau so ein Name wie Maier“, sagt er. Der komme ja auch häufiger vor. Und tatsächlich: Im örtlichen Telefonbuch von Hetzles sind allein 16 Schmidtlein aufgelistet. Doch dass zwei Kandidaten mit dem gleichen Nachnamen sich um das Amt des Bürgermeisters bewerben, das kommt dann doch nicht so oft vor.

Wie fast zu erwarten ist, sind Franz Schmidtlein, der für die Liste „Bürger aus Hetzles und Honings“ bei der Wahl antritt, und Gertrud Schmidtlein, die für das „Bürgerforum Hetzles und Honings“ kandidiert, über ein paar Ecken verwandt. Ihr Mann, also Edwin Schmidtlein, sei der Cousin von Franz Schmidtlein, verrät die 54-jährige Lehrerin. Damit erschöpften sich die Gemeinsamkeiten. „In Hetzles kann man uns klar unterscheiden“, sagen beide Kandidaten.

Gertrud Schmidtlein, auch Gerti genannt, ist seit sechs Jahren im Gemeinderat, dort war auch einst ihr Vater Johann Igel aktiv, erzählt sie. Die Pädagogin will vor allem „frischen Wind in die Verwaltung bringen“. Sie möchte die etwas verfestigten Strukturen aufbrechen, für mehr Transparenz sorgen und die Kommunalpolitik für die Bürger durchsichtiger machen, betont sie.

Im Online-Kandidatencheck fordert Gerti Schmidtlein: „Viele Hetzleser wollen kein Chlor mehr im Trinkwasser, deshalb muss eine Filtrationsanlage eingebaut werden, um wieder keimfreies Trinkwasser zu bekommen.“

Das Thema Neubaugebiete liegt ihr ebenfalls am Herzen: „Jungen Hetzleser Familien muss die Möglichkeit gegeben werden, finanzierbaren Baugrund zu erwerben. Der Bebauungsplan sollte das bieten, was Familien suchen: Ruhe, Natur, soziale Integration und ein modernes Energiekonzept“, schreibt sie im Kandidatencheck. Daneben ist ihr „der Erhalt unseres kulturellen Erbes und die Pflege unserer Kulturlandschaft“ wichtig.

Seit 1996 ist Franz Schmidtlein Bürgermeister von Hetzles. In diesen 18 Jahren habe die Gemeinde eine gute Entwicklung genommen, findet der 60-jährige Amtsinhaber, der ausgebildeter Maschinenbau-Techniker ist. Stolz zählt er auf: Hetzles sei eine der wenigen Gemeinden im Landkreis, die keine Schulden und trotzdem die Infrastruktur ausgebaut habe. „Das, was gemacht werden musste, haben wir angepackt.“

Konzept fürs Trinkwasser

Auch Franz Schmidtlein sorgt sich im NN-Kandidatencheck um die Wasserversorgung. Es sei nötig, zusammen mit den Bürgern ein Konzept zu erarbeiten und umzusetzen, das eine optimale und nachhaltige Trinkwasserversorgung sicherstellt. Ferner sei das Baugebiet „An der Schule“ zeitnah zu verwirklichen, um Wohnraum bereitzustellen, insbesondere für junge Familien, die wichtig sind zum Erhalt von Infrastruktur, Schulstandort, Kindergarten und Kinderkrippe. Schließlich seien die Jugendräume nicht mehr zeitgemäß: „Es muss eine Alternative geschaffen werden. Ein gemeinsames Haus von Kirche und Gemeinde bietet sich an.“

Der Wahlsonntag wird zeigen, ob künftig ein Franz Schmidtlein oder eine Gerti Schmidtlein an der Spitze der Gemeinde Hetzles stehen wird.

In unserem nordbayern.de-Wahl-Special erfahren Sie alles über Ihre Bürgermeister- und Landtagskandidaten in Ihrer Region. Zudem halten wir Sie auf dieser Seite vor, während und nach der Wahl am 16. März immer auf dem aktuellen Stand.

Keine Kommentare