Sieben Kinder: Gauck ist Pate
26.8.2015, 18:28 Uhr„Ich bin doch nicht Inge Meisel, die Mutter der Nation.“ Simone Pferrer ist bescheiden, will nicht viele Worte verlieren. „Wir machen auch nicht viel anders als kleinere Familien“, sagt die Mutter von inzwischen sieben Kindern – gerade deswegen sticht die neunköpfige aus Forchheims Stadtnorden heraus.
Denn: Familien mit sechs oder mehr Mitgliedern machen nur ein Prozent aller Familien im Landkreis Forchheim aus, zeigen die aktuellsten Zahlen aus dem Zensus 2011, auf die sich die Sprecherin der Stadt bezieht. Das entspricht dem oberfränkischen Durchschnitt, bayern- und deutschlandweit liegt der Schnitt bei leicht höheren 1,2 Prozent.
Die meisten Familien in Deutschland haben zwei Mitglieder (54,9 Prozent), auch im Landkreis Forchheim leben in den meisten Familien zwei Personen (47,1 Prozent).
Der jüngste Spross, Baby Nahla, ist im Februar auf die Welt gekommen — und seither der Augapfel für ihre älteren Geschwister Aaron, Amina, Hannah, Joshua, Noah und Samira. Mama Simone Pferrer und Papa Bernhard Schulz haben indes alle Hände voll zu tun, Vater Bernhard ist schließlich berufstätig.
Weil es alles andere als leicht ist, eine solche Großfamilie zu managen, und, um kindergesegneten Eltern unter die Arme zu greifen, übernimmt Bundespräsident Joachim Gauck Ehrenpatenschaften wie die für Nahla aus Forchheim. Auch für OB Franz Stumpf ist das ein besonderer Termin, er vertritt den Bundespräsidenten und übergibt der Familie und Klein-Nahla das Patengeschenk.
Denn eine solch kinderreiche Familie ist bunt, lebendig und wie erwähnt vor allem: selten. „Das ist die zweite Familie in den vergangenen zehn Jahren“, sagt Brigitte Fuchs, Sprecherin der Stadt.
Die Übernahme einer solchen Ehrenpatenschaft für das siebte Kind einer Familie gehört zu den festen Aufgaben des ersten Mannes im Staat. „Damit soll die Verpflichtung und Verneigung der Bundesrepublik für kinderreiche Familien zum Ausdruck gebracht werden“, erklärt das Bundespräsidialamt.
Die Patenschaft stelle die besondere Bedeutung heraus, „die Familien und Kinder für unser Gemeinwesen haben“. Sie soll mit dazu beitragen, das Sozialprestige kinderreicher Familien zu stärken.
Seit 1949 wurden rund 78 762 Ehrenpatenschaften in der Bundesrepublik übernommen (Stand: 31. Dezember 2014). Im Jahr 2014 waren es 600 (2013: 600, 2012: 460, 2011: 670, 2010: 603, 2009: 670). Bundespräsident Gauck hat seit Amtsantritt im März 2012 bisher 1660 Patenschaften übernommen (Stand: 31. Dezember 2014).
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