Süßholz-Ernte in Bamberg: Eine alte Tradition lebt auf

8.11.2013, 13:46 Uhr
Die Bamberger hauchen einer alten Tradition neues Leben ein und ernten wieder Süßholz.

© Märzke Die Bamberger hauchen einer alten Tradition neues Leben ein und ernten wieder Süßholz.

Auf der ERBA-Insel, dem ehemaligen Gelände der Landesgartenschau, versammelten sich viele Helfer auf dem Anbaugebiet des Bamberger Süßholzes. Dieser Freitagmittag ist ein ganz besonderer für die Fans des historischen Kulturguts, denn sie haben eine durch die Jahre hinweg vergessene Tradition wieder zum Leben erweckt. 

Süßholz wurde in Bamberg schon seit dem Mittelalter angebaut, doch Mitte des 20. Jahrhunderts kam die Tradition zum Erliegen. Im Jahre 2009 wurde die Bamberger Süzholz-Gesellschaft gegründet mit dem Ziel, diese geschichtsträchtige Kunst wiederzubeleben. Somit werden die Gärtner unterstützt, die Süßholz anbauen möchten. Vor allem aber finden brachliegende Flächen im Weltkulturerbe Bamberg wieder einen Zweck. Zur Zeit wächst das besondere Holz auf  drei weiteren Feldern in der Domstadt. Dort lassen die Gärtner das Süßholz jedoch noch eine Weile stehen, um mehr über Anbau- und Erntemöglichkeiten zu erfahren.

Markus Schäfer, der Geschäftsführer der Bamberger Süßholz-Gesellschaft ist begeistert von dem spannenden Projekt, das er betreut. Als 2010 das erste Süßholz angebaut wurde, wusste niemand mehr, wie es eigentlich richtig geht. Trotzdem hatten die "Süßholzbauern" Erfolg und konnten sich jetzt - drei Jahre später - über eine erste Ernte freuen. Doch damit ist die Arbeit nicht getan: Als nächstes muss das Süßholz kleingeschnitten, gewaschen und getrocknet werden. Laut Markus Schäfer soll anschließend ein Versuch folgen, das traditionelle Naturprodukt zu verarbeiten.

Etwa zwei Millionen Touristen besuchen Bamberg jedes Jahr, die das Süßholz als Souvenir kaufen könnten. Die weniger schöneren Stücke werden geraspelt und zu Tee verarbeitet. Außerdem wird eine Bonbonköchin versuchen, Lakritze aus dem Süßholz zu machen. 

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