Technisches Hilfswerk
Transport lebenswichtiger Materialien für Menschen in der Ukraine wird unterstützt
15.4.2023, 11:00 UhrDa die Ukraine aufgrund des aktuellen Kriegsgeschehens weiter Unterstützung braucht, hatte das Bayerische Staatsministerium des Innern für Sport und Integration (StMI) umfangreiche Hilfsgüter organisiert, die im THW Logistikzentrum Obernburg kommissioniert und zwischengelagert wurden. Neun Ortsverbände des THW Bayern unterstützten jetzt die Transportfahrten der Hilfsgüter in Richtung Ukraine.
Insgesamt 24,5 Tonnen Material wurden in Obernburg auf vier LKW und drei Anhänger verladen. Zu den Hilfsgütern zählten beispielsweise Heizgeräte und Stromaggregate. Das bayerische THW-Team umfasste insgesamt elf ehrenamtliche Einsatzkräfte, die aus den Ortsverbänden Alzenau, Erlangen, Forchheim, Ingolstadt, Kirchehrenbach, Lohr, Marktheidenfeld, München-Land und Neustadt a.d. Aisch kamen. Dazu gehörten Auslandsexperten, Kraftfahrer für LKW sowie eine Spezialistin für den Bereich Öffentlichkeitsarbeit.
Vier Helfer kommen aus Forchheim und Kirchehrenbach
Aus dem Landkreis Forchheim waren vier Helfer bei dem Transport mit dabei. Nicole Endres vom Ortsverband Forchheim begleitete den gesamten Einsatz im Auftrag des Media-Teams des THW Landesverbands Bayern und sorgte organisationsübergreifend für die umfangreiche Foto- und Videodokumentation.
Vom Ortsverband Kirchehrenbach waren Thomas Albert, Simon Hebendanz und Holger Köferlein mit der LKW-Ladebordwand mit unterwegs. Sie hatten von den insgesamt 24,5 Tonnen Hilfsgütern verschiedene Aggregate, Zubehör und Heizgeräte geladen und bis an die Abladestelle in Polen transportiert.
Der gesamtbayerische Konvoi bestand nicht nur aus THW-Einsatzkräften, sondern wurde vom Landesfeuerwehrverband Bayern federführend durchgeführt. Das BRK Lichtenfels hatte sich dem Konvoi ebenfalls mit einem Fahrzeug angeschlossen und spendete eine Feldküche.
Vollsperrung behindert die Hilfslieferung in die Ukraine
Geplant war nach einer 15-stündigen Fahrt abends am Zielort in Rszeszow anzukommen. Der Konvoi geriet allerdings in Polen in eine Vollsperrung - Grund hierfür war ein schwerer LKW-Unfall. Nach sechs Stunden wurde die Autobahn erst wieder freigegeben.
Das warf die Zeitpläne über den Haufen, da die Einsatzkräfte aufgrund der langen Fahrtdauer eine längere Erholungspause brauchten - sie waren zu diesem Zeitpunkt bereits seit 14 Stunden unterwegs und hatten aber immer noch knappe 400 Kilometer vor sich.
Dass die Zusammenarbeit auch international gut funktionierte zeigte sich dadurch, dass eine polnische Feuerwehr den deutschen Einsatzkräften einen Schlafplatz anbot. Am folgenden Tag konnte der Konvoi seine Fahrt dann fortsetzen und erreichte gegen 14 Uhr den Zielort Rszeszow. Die gesamte Hilfsgüterausstattung konnte dort erfolgreich an ein ukrainisches Logistikunternehmen übergeben werden. Am nächsten Tag traten die bayerischen Einsatzkräfte die Fahrt wieder in Richtung Heimat an.
Dieser Einsatz im Auftrag des Bayerischen Innenministeriums hat einmal mehr die Stärke in der Zusammenarbeit zwischen Feuerwehr, THW, BRK und anderen Hilfsorganisationen herausgestellt. Ebenso ist es ein Paradebeispiel für die Flexibilität der Einsatzkräfte auch auf unvorhergesehene Ereignisse reagieren und Lösungen finden zu können. Aus Sicht des THW ist dies ein erfolgreicher Einsatz, der die Leistungsfähigkeit im Zivil- und Katastrophenschutz in Bayern unter Beweis stellt.
Das THW ist die ehrenamtlich getragene Einsatzorganisation des Bundes. Das Engagement der bundesweit mehr als 85.000 Freiwilligen bildet die Grundlage für die Arbeit des THW im Bevölkerungsschutz. Mit seinen Fachleuten, seiner Technik und seinen Erfahrungen ist das THW im Auftrag der Bundesregierung weltweit gefragt, wenn Notlagen dies erfordern. Neben bilateralen Hilfen gehören dazu auch technische und logistische Aufgaben im Rahmen des Katastrophenschutzverfahrens der Europäischen Union sowie im Auftrag von VN-Organisationen. Mehr Informationen zum Engagement des THW im In- und Ausland sind zu finden unter: www.jetzt.thw.de.
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