Ü50 des Schachclub auf Platz 6 bei der WM
8.7.2016, 21:00 UhrEs war das Turnier des Manfred Heidrich. Am Spitzenbrett des Schachclub Forchheim blieb der Fide-Meister ungeschlagen. Mehr noch, der Bundesliga-Kapitän holte mit 7,5 Punkten aus neun Runden eines der besten Einzelergebnisse der Konkurrenz. Dabei hatten sich unter die 500 Strategen aus aller Welt auch einige lebende Legenden gemischt. Etwa die früheren Weltklasse-Großmeister Rafael Agred Vaganian (Armenien), John Nunn (England) oder Artur Jussupow (Emanuel Lasker-Gesellschaft).
Alles begann für die Franken mit einem lockeren 4:0-Auftaktsieg gegen England 3, dem ein hart erkämpftes 2,5:1,5 gegen die nicht so stark eingeschätzten Schweden folgte. Dann war es Manfred Heidrich, der gegen Armenien mit seinem sensationellen Unentschieden gegen Rafael Agred Vaganian die Zu-Null-Pleite gerade noch verhinderte. Armenien wurde später Zweiter hinter der Deutschen Nationalmannschaft um den früheren Nationaltrainer Uwe Bönsch, den amtierenden Deutschen Meister Klaus Bischoff, sowie Karsten Volke, Raj Tischbierek und Gernot Gauglitz.
Schnell hatten sich die Forchheimer erholt und fertigten die Deutsche Frauennationalmannschaft mit 4:0 ab. Der Emanuel-Lasker-Gesellschaft, immerhin mit drei Großmeistern auf dem Papier überlegen und später als Vierter im Ziel, rangen Heidrich und Dieter Seyb zwei Remisen ab (1:3). Nach dem souveränen 3:1 gegen eine Grazer Auswahl verpasste der SC Forchheim durch eine unnötige 1,5:2,5-Niederlage gegen die Hessischen Senioren den Sprung ganz nach oben. Es war auch der Zeitpunkt, an dem sich entschied, ob Manfred Heidrich es schaffen könnte, eine Norm zum Internationalen Meister zu ergattern. Der zweithöchste Titel des Weltschachbundes FIDE ist an drei Topergebnisse gebunden. Durch den Wettkampfverlust kam mit der Auswahl der Deutschen Bahn ein schwacher, titelfreier Gegner (4:0), wo das SC-Spitzenbrett einen Großmeister gebraucht hätte. Mit dem 3:1-Sieg gegen die VSG Offenbach in der Schlussrunde schob sich der SC Forchheim noch auf Platz 6 und verbesserte sich damit um ganze vier Plätze im Vergleich zur Startrangliste.
Das Quartett, komplettiert durch Berthold Bartsch und dem Kitzinger Gastspieler Karl-Heinz Kannenberg, war in der Ü50-Gruppe das einzige aus Bayern und das erfolgreichste Vereinsteam unter all den Nationalmannschaften.
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