Über 2000 Menschen lassen sich für Mirco typisieren
18.10.2015, 18:17 Uhr„Kennst du das, einfach nicht den Richtigen zu finden?“ steht auf einem Plakat in der Hirtenbachhalle, das die Besucher über die Stammzellenspende aufklärt. Um dem 13-jährigen Mirco und vielen anderen Patienten zu helfen, organisierten Freunde und Familie gemeinsam mit der DKMS (Deutsche Knochenmarkspenderdatei) die Hilfs-Aktion.
170 ehrenamtliche Helfer
Schlange standen die Menschen vor der Hirtenbachhalle, um sich für Mirco Blut abzapfen zu lassen, erzählt die Ehefrau des Schirmherren, Hana von Bentzel. In den ersten beiden Stunden waren bereits 800 Spender registriert, so Alexander Renz, von der DKMS. 170 ehrenamtliche Helfer sind in der Halle im Einsatz. Sie nehmen die Daten der Registrierungswilligen auf, 25 Freiwillige des BRK Rettungsdiensts Nürnberg zapfen im Minutentakt Blut ab, drei Ärzte sind vor Ort. Hausfrauen haben Kuchen gebacken und für das Mittagessen gesorgt. Der Brummi-Club Fränkische Schweiz parkt mit fünf Fahrzeugen vor der Halle und auch die Aischgrund Trucker mit acht ihrer Riesenmaschinen verlosen Fahrten im Truck.
Und auch die Spendenbereitschaft ist riesig: Allein am Aktionstag spendeten die Bürger 26 000 Euro, 6000 Euro Erlös aus dem Essensverkauf kommen obendrauf. Auch Schecks werden überreicht: 5700 Euro sind durch die Kollekte im Seelsorgebereich Heroldsbach/Hausen zusammengekommen, die Heroldsbacher Firmen spenden 2350 Euro, die Volksbank Forchheim 500 Euro, der Brummiclub 200 Euro, die katholische Jugend 1000 Euro.
Mirco selbst findet es „voll cool“, dass so viele Menschen ihm helfen wollen. Erst am Vormittag, erzählt seine Mutter Heike Reck, sei er auf sein unablässiges Bitten hin aus der Erlanger Onkologie für ein paar Stunden entlassen worden, um in der Hirtenbachhalle dabei sein zu können. „Ich hätte ehrlich nicht gedacht, dass so viele Leute kommen“, erzählt die Mutter. Am Abend bereits muss Mirco wieder in der Klinik in Erlangen sein.
Um Fassung ringt eine Spenderin, die soeben ein Röhrchen Blut für Mirco gelassen hat, wenn sie in die Menge fragt „warum man im 21. Jahrhundert zwar bis zum Mars fliegen könne, aber einer heimtückischen Krankheit nicht Herr werde“. Eine Herzensangelegenheit sei es für sie, zu spenden, schließlich sei sie auch Mutter und könne mit der Heroldsbacher Familie Reck mitfühlen.
So wie der jungen Frau geht es allen anderen auch, sie wollen einfach nur helfen, was Gutes tun. Viele Nachbarn und Bekannte der Familie, Schulfreunde und Kindergartenfreunde sind dabei, Menschen, die hoffen helfen zu können.
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