Umsichtige Kletterer
20.10.2009, 00:00 Uhr Als Vorsitzender der gastgebenden DAV-Sektion Forchheim, begrüßte Ulrich Schürr 30 Vertreter der einzelnen DAV-Sektionen aus dem nordbayerischen Raum
Mit einem Stand von 2175 Mitgliedern zähle man zu den größten Vereinen im Landkreis Forchheim. Die Forchheimer Sektion betreue nicht eine eigene Hütte, sondern lediglich eine Biwakschachtel auf dem so genannten Forchheimer Weg - oberhalb von Roppen, der Partnergemeinde der Stadt Forchheim, in den vorderen Ötztaler Alpen.
Landrat Reinhardt Glauber lobte die Disziplin der Sportkletterer. Sie halten sich an das dreistufige Kletterkonzept. Dieses sehe vor, dass manche Felsen in der Fränkischen Schweiz nur zu bestimmten Zeiten, andere überhaupt nicht und wieder andere immer begangen werden dürfen.
Man sei auf einem guten Weg Natur und Sportler-Interessen in Einklang zu bringen, so das Landkreisoberhaupt. Er bedauere, dass es Verbände und Institutionen wie Fliegenfischer und Kanuten gäbe, die sich um die Natur streiten würden.
Oberbürgermeister Franz Stumpf dankte der DAV-Sektion Forchheim für deren gute Jugendarbeit. Grußworte gab es auch von der Vizepräsidentin des Deutschen Alpenvereins, Tamara Schlemmer aus Ebermannstadt, Der Mitgliederzuwachs im Deutschen Alpenverein, so war zu erfahren, reiße nicht ab.
Diskussion über Gefahren
Im Rahmen des Sektionstages wurden verschiedene Berichte abgegeben. So informierte Barbara Eichler, die Beauftragte für Klettern und Naturschutz im nördlichen Frankenjura, darüber, dass man über das geplante Kletterzentrum in Obertrubach diskutiert habe. Hierbei wurden Gefahrenquellen aufgezeigt und auf die fehlenden Toilettenanlagen hingewiesen.
Detlef Baehr aus Erlangen, Vertreter der Ausbildungskommission für Nordbayern, erläuterte in seinem Bericht die Aufgabengebiete der Kommission Ausbildung: Die Anzahl der Ausbildungen habe in den vergangenen Jahren stark zugenommen. Waren es 2004 noch 1462 Einsatztage, ist die Zahl in 2009 bis auf 3135 Einsatztage angestiegen.
Wünschenswert sei es, dass Fortbildungen in den Bereichen Routen- und Boulderbau, «Bouldern» und auch «Dirtbike» in die Liste der Veranstaltungen mit aufgenommen werden könnten, so Baehr.
Enrico Sanganas, Vorsitzender des Kletterfachverband Bayern des DAV, stellte die Arbeit des Kletterfachverbandes (KFV) vor. Der KVB ist der bayerische Landesverband des DAV für den Bereich Sport- und Wettkampfklettern. Der KVB veranstaltet in Zusammenarbeit mit den Sektionen Kletterwettkämpfe für Jugendliche und Erwachsene auf Landesebene; außerdem richte man zusammen mit dem bayerischen Kultusministerium die Schulkletterwettkämpfe in Bayern aus.
Mit der ganzen Familie
Bayernweit betreue man 100 Jugendliche in elf Stützpunkten. Außerdem wird der Bayernkader durch den KVB betreut. Klaus Nees-Brand (Würzburg) stellte den Bereich «Familienbergsteigen» und deren Tätigkeitsfeld vor und Jörg Eberlein von der Kommission «Klettern und Naturschutz» den Bereich südliches Frankenjura und Bayerischer Wald.
Der DAV-Nachwuchs berichtete über die Neuwahlen. Aufgrund des großen Mitgliederanstieges, auch im Jugendbereich, sei ein weiterer steigender Bedarf an Jugendleiterschulungen festzustellen. Jährlich würden derzeit rund 70 Jugendleiter neu ausgebildet, war zu erfahren. Insgesamt würden jährlich 450 Teilnehmer bei Schulungen der Deutschen Alpenvereinsjugend ausgebildet.