Walberlafest 2019: Mit Schneeanzügen auf dem Berg
6.5.2019, 10:00 UhrBeim Aufstieg am Freitagabend freuten sich Thorsten Glauber und sein Neffe Julian, die Sonne lugte zur Eröffnung des Walberlafestes immerhin kurz aus den Wolken; bei der Pressekonferenz zur Landesgartenschau in Wassertrüdingen hatte der Umweltminister von den Freien Wählern vormittags schon genug Wind- und Regensturm hinter sich.
Um 17.30 Uhr hatten die Männer der Heimatfreunde im Verein mit den Kerwasburschen den Maier fast in der Senkrechten, nur die "Ehrabocher Musikanten" ließen noch auf sich warten. Mit Musik pflockten die Kraftprotze die Fichte fest. "Der Baam is a weng a Grübbl", meinte ein Besucher zweiflerisch. Die Antwort des Heimatfreunde-Vorsitzenden Rainer Gebhardt kam direkt: "Die Gmaa hod uns kan Schönern gem."
Umjubelt war von 300 Zuschauern der Auftritt des Heimatfreunde-Nachwuchses; in Tracht wirbelten die "Stäudla" zu den Melodien vom "Schlambera", dem brennenden "Feuerwehrhäusla" und der abschließenden "Sternpolka". Mit der Verteilung von Brezeln machten sich die Mädchen noch mehr Freunde.
Bürgermeisterin Anja Gebhardt (SPD) erinnerte bei der Begrüßung von Besuchern, Schaustellern und Ehrengästen an die "Neuzeit" des Walberlafestes, die angeblich ins Jahr 1909, also 110 Jahre zurückgeht. Seit 1987 Naturschutzgebiet, haben die Standbetreiber immer wieder neue Auflagen zu erfüllen. Sie müssen Strom und Wasser mitbringen. An die "Berggänger" richtete die Gemeindechefin die Bitte, auf den ausgewiesenen Wegen zu bleiben; das Ergebnis ist: Viele begeben sich wie eh auf die "Trampelpfade", auf denen noch mehr von der kargen Erde ins Wiesenttal abgeschwemmt wird. Der Bieranstich am diesmal vom Radsportverein "Concordia" gesponserten Fass der Hetzelsdorfer Brauerei Penning-Zeissler glückte der Bürgermeisterin mit dem dritten Schlegelhieb: "Wohlauf die Luft geht frisch und rein", intonierten dazu die Bläser des Musikvereins.
Anders blies der Wind am Samstag; gegen 13 Uhr fegte ein Schneegestöber über das Plateau. Waren zum Auftakt kurze Hosen noch möglich, so hüllten sich viele am Samstag in Schneeanzüge. "Wir müssen das Wetter halt nehmen wie es ist", so Festwirt Markus Behringer zur eigentlich "trostlosen Situation". So spielte sich das Leben eher in den beheizten Zelten ab, "ein Schnäpsla" wurde dort gern zu sich genommen. Nach ständigen Schneeflocken blinzelte gegen Abend doch noch die Sonne auf den "Berg der Franken". Die Hoffnung auf ein gutes Geschäft am Sonntag blieb. Es wurde immerhin erträglich.
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