Weg zum Forchheimer Impfzentrum ist für manche schwierig
19.1.2021, 12:18 UhrAm 1. Januar hatte die Mutter von Robert Holzmann ihren ersten Impftermin im Forchheimer Impfzentrum. Sie ist 92 Jahre alt, nicht mehr gut zu Fuß und daher auf einen Rollator angewiesen. Als ihr Sohn sie zum Impfzentrum im ehemaligen Don-Bosco-Wohnheim im Forchheimer Osten brachte, war er geschockt über die Verkehrssituation vor Ort, die seiner Meinung nach alles andere als barrierefrei ist. Dabei meint er vor allem den Zugang zum Gebäude. "Die Don-Bosco-Straße ist extrem abschüssig und hat eine Steigung von etwa zehn Prozent", erklärt er gegenüber den NN.
Er als Autofahrer habe längs am Straßenrand angehalten, den Rollator seiner Mutter aus dem Kofferraum geholt und ihr beim Aussteigen geholfen. "Sie lief mit dem Rollator die ganze Zeit in Schräglage, wenn ich nicht immer hinter ihr gewesen wäre, wäre sie womöglich gestürzt", so Holzmann.
Der Kleinsendelbacher habe daraufhin die Situation vor Ort ein wenig beobachtet. "Alle Leute die kamen, waren bis auf eine Frau, auf Hilfe angewiesen. Und: "Auch der Parkplatz ist abschüssig, wer da aus dem Auto aussteigt und nicht mehr gut zu Fuß ist, hat ebenfalls Probleme." Weiterer Kritikpunkt: Wenn es schneit und sich durch den Winterdienst die Schneeberge links und rechts der Fahrbahn auftürmen, müssen die älteren Herrschaften mit ihren Gehwägen auch noch mehrere Hindernisse überwinden. Für Robert Holzmann ist die Sache klar: "Der Standort ist nicht ideal gewählt."
Holger Strehl, Pressesprecher des Landratsamtes, weiß, dass die Situation vor Ort nicht optimal ist. Das lasse sich kurzfristig auch nicht wirklich ändern. "Auch wenn wir dort Dinge umbauen, wäre das Gebäude immer noch am Hang", sagt er. Zumindest sei der Winterdienst für die Gehwege und Straßenränder an einen externen Hausmeisterservice vergeben worden. Nichtsdestotrotz aber "müssen wir die Angehörigen um Begleitung bitten", so Strehl. Doch erkannt sei das Problem, denn nicht zuletzt aus diesem Grund biete der Landkreis ab nächster oder übernächster Woche Impftermine in den einzelnen Gemeinden an.
Das gehe auf Initiative des ASB zurück, sagt dessen Geschäftsführer Sebastian Beetz. Denn auch der ASB als Betreiber des Impfzentrums habe von Anfang an bemerkt: "Der Zugang zum Impfzentrum ist nicht barrierefrei." Demzufolge wollte man den älteren Menschen, die sich impfen lassen möchten, ein Angebot in ihrem Heimatort machen.
Dennoch habe der ASB auch vor Ort am Impfzentrum versucht, etwas mehr Barrierefreiheit zu schaffen: "Auf eigene Kosten haben wir die Hecke vor dem Eingang entfernen lassen", erklärt Beetz. Der Platz soll gepflastert werden. Über das THW habe der ASB außerdem versucht, dass der gegenüberliegende Parkplatz in der Dunkelheit besser ausgeleuchtet wird. Darüber hinaus können sich Personen, deren Angehörige Pflegestufe drei oder einen Schwerbehindertenausweis haben, mit der Krankenkasse in Verbindung setzen und nach der Übernahme des Transports zum Impfzentrum fragen.