Zum Tod von Franz Stumpf: Weggefährten würdigen Alt-OB

9.4.2019, 19:24 Uhr
Zum Tod von Franz Stumpf: Weggefährten würdigen Alt-OB

© Roland Huber

Uwe Kirschstein, Nachfolger Stumpfs als Oberbürgermeister, ist "sehr betroffen" vom Tod seines Amtsvorgängers und Ehrenbürgers der Stadt: "Mit Bestürzung habe ich die Nachricht vom Tode meines Mentors und Freundes aufgenommen, eines Mannes, den ich aufgrund seiner vielen Talente und seines stets wohlwollenden Rates sehr geschätzt habe."

Maria Wagner, ehemals CSU-Stadträtin und Dritte Bürgermeisterin, kannte Franz Stumpf schon vor seiner OB-Zeit als Rechtsanwalt: "Als OB hatte er Weitblick und die Stadt hat Nutzen daraus gezogen. Aber das viele Lob wollte er eigentlich gar nicht. Als Christ fand er es selbstverständlich zu helfen."

Ein lebenslanger Weggefährte war Dieter George, zuletzt als Kulturbeauftragter Tür an Tür mit Stumpf im Rathaus: "Forchheim wird nach Franz Stumpf anders wahrgenommen als vor seiner Amtszeit. Er hat hinter Forchheim ein Ausrufezeichen gesetzt und die Stadt in eine neue Kategorie geführt."

Landrat Hermann Ulm: "Mit Franz Stumpf verlieren wir einen herausragenden Menschen, der sein gesamtes Lebenswerk dem Wohle Forchheims und den Bürgern seiner Stadt und der Region gewidmet hat. Für mich war Franz Stumpf ein Vorbild und freundschaftlicher Ratgeber zugleich."

Prototyp eines bayerischen Oberbürgermeisters

Nürnbergs Oberbürgermeister Ulrich Maly schätzte Franz Stumpf sehr: "Vom Tod von Franz Stumpf zu hören, tut mir sehr leid. Franz war schon ein Prototyp eines bayerischen Oberbürgermeisters, kompromisslos der eigenen Stadt verpflichtet, mit allen politischen Wassern gewaschen, aber immer auch frei genug für den Blick über den eigenen Gartenzaun, wie sein Engagement für die Krankenhausgesellschaft gezeigt hat. Die starke Entwicklung Forchheims der letzten Jahrzehnte hat er (mit) geprägt."

Bürgermeister Franz Streit kannte Stumpf von Kindesbeinen an: "Wir waren miteinander in der Volksschule. Wir haben uns nie ganz aus den Augen verloren, aber mit seinem Einzug ins Rathaus als Rechtsrat und dann als OB sind wir wieder richtig zusammengekommen. Es war eine gute Zeit, für mich und für die Stadt. Die Intensität, mit der er sich für die Stadt eingesetzt hat, habe ich sehr geschätzt. Wir haben uns immer gut verstanden, auch wenn wir durchaus nicht immer einer Meinung waren. Der Tod gehört nun einmal zum Leben dazu. Es ist ein großer Verlust, für mich persönlich und für Forchheim."

Zum Tod von Franz Stumpf: Weggefährten würdigen Alt-OB

© Roland Huber

Udo Schönfelder, Fraktionsvorsitzender der CSU im Stadtrat, wird Franz Stumpf als "großartiger Mensch in Erinnerung bleiben. Er hat alles für Forchheim gegeben, den Wirtschaftswandel genauso wie das Krankenhauswesen geprägt. Doch ihn auf einzelne Themen zu reduzieren, würde ihm nicht gerecht werden. Er hat so vieles bewirkt. Er wird uns fehlen, als Freund und Ratgeber."

Der SPD-Fraktionsvorsitzende Reiner Büttner, hat Franz Stumpf bei der gemeinsamen Arbeit im Stadtrat kennen und schätzen gelernt und sagt nun über ihn: "Er hat den Strukturwandel nach dem Weggang der Textilindustrie maßgeblich mit gestaltet. Vor allem der Neubau des Krankenhauses und die Ansiedlung von Siemens werden immer mit seinem Namen verbunden bleiben."

Auch für Manfred Hümmer, Fraktionsvorsitzender der Freien Wähler, ist es "eine niederschmetternde Nachricht. Bei zwei Kommunalwahlen bin ich der Gegenkandidat Franz Stumpfs gewesen. Ich habe ihn als großartigen Menschen kennen gelernt, der immer mit viel Herzblut bei der Arbeit war. Er hat Forchheim bis in den kleinsten Winkel gekannt, war mit vielen per Du, hat eine große Herzenswärme ausgestrahlt. Nach seinem politischen Ausscheiden bin ich ihm bis zum Schluss freundschaftlich verbunden geblieben."

Gemeinsam aufgewachsen

Manfred Mauser, FBF: "Diese Nachricht trifft mich sehr. Nicht nur, dass er für mich als Stadtrat der Alt-OB war, er war auch ein Freund. Wir sind zusammen in der Altstadt aufgewachsen, haben schon als Kinder miteinander gespielt. Mit Franz Stumpf geht ein Stück Geschichte zu Ende. Er hat sehr viel für Forchheim angestoßen. Dinge, von denen wir und der jetzige OB heute noch profitieren. "

Sebastian Platzek, FDP: "Es gab keinen Oberbürgermeister vor ihm, der die Stadt so weit vorangebracht hat. Der wirtschaftliche Aufschwung ist auf sein Wirken zurückzuführen. Er und der frühere Wirtschaftsförderer Heinz Schwab haben sich reingekniet, um Siemens nach Forchheim zu holen. Franz Stumpf war ein wahnsinnig feiner Kerl. Als ich ihm erzählt habe, dass ich mich mit meinem Mann verpartnere, hat er sofort zugesagt, die Traurede zu halten."

Auch Ulrich Schürr, JB, trifft die Nachricht persönlich sehr. "Franz Stumpf war nicht nur ein politischer Weggefährte, sondern auch ein guter Freund, dem ich mich privat sehr verbunden fühlte. Seine politischen Leistungen sind herausragend, er war ein Bürgermeister für die Bevölkerung, hat sich immer mit äußerster Kraft für alle Anliegen eingesetzt, die an ihn herangetragen wurden und war dabei immer verlässlich."

Franz Stumpf habe sein Leben und Wirken der Stadt Forchheim gewidmet, sagt Annette Prechtel, FGL. "Ich zolle ihm großen Respekt, auch weil er uns und unsere gegensätzliche Meinung respektiert hat und wir über die Jahre hinweg zu einem Miteinander gefunden haben. Er war als OB einer von uns, ein Forchheimer."

Franz Stumpf hatte erst im Oktober die Ehrenmedaille in Silber des Bezirkstages erhalten. Bezirkstagspräsident Henry Schramm: "Franz Stumpf prägte über viele Jahrzehnte die Kommunalpolitik auch auf Kreis- und Bezirksebene entscheidend mit. 15 Jahre lang war er mit Leib und Seele Bezirksrat und hatte ein Herz für die Belange Oberfrankens. Seine hohe Kompetenz und sein sachlich fundierter Rat waren in vielen Gremien des Bezirks stets geschätzt. Persönlich habe ich Franz Stumpf über zehn Jahre hinweg als einen engagierten Kollegen im Bezirkstag kennen und schätzen gelernt. Er wird Oberfranken fehlen."

 

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