Forschung soll Geld nach Nürnberg bringen
31.10.2012, 09:38 Uhr„Ich möchte nicht, dass wir wunderbare Erfindungen machen, die dann mit Abschluss des Projekts ihr Ende finden“, erklärte der DGB-Vorsitzende. Die Forschungseinrichtungen, die vor knapp drei Jahren mit Hilfe des Strukturprogramms Nürnberg-Fürth entstanden sind, müssten auch nachhaltig für neue Arbeitsplätze und Wettbewerbfähigkeit in der Region sorgen.
Ziel des 2009 gestarteten Programms war es, die durch Insolvenzen geplagte Stadtgrenze Nürnberg-Fürth wieder aufleben zu lassen. 105 Millionen Euro investierte die bayerische Staatsregierung in zehn ausgewählte Technologieprojekte.
Deren Aufgabe soll es nun sein, durch innovative und anwendungsorientierte Wissenschaft auf lange Sicht auch eine modernisierte Wirtschaft zu schaffen – die nach dem Quelle-Aus, der AEG- und Grundig-Pleite neue Arbeitsplätze an der Stadtgrenze entstehen lässt.
Einer der neuen Bewohner auf dem ehemaligen AEG-Gelände ist der Energiecampus Nürnberg, eine Gemeinschaftseinrichtung der Universität Erlangen-Nürnberg, der Ohm-Hochschule, der Fraunhofer-Institute IIS, IISB und IBP und des bayerischen Zentrums für Angewandte Energieforschung. An der Fürther Straße forschen die Wissenschaftler zu Themen wie Energieumwandlung, -speicherung und -übertragung.
Nürnberg soll ein Antreiber der Energiewende werden. Doch beim Treffen der Wirtschaftsfachkräfte blieben immer wieder Fragen nach konkreten Fortschritten der einzelnen Projekte unbeantwortet. Es fehle an einem geschlossenen Leitbild, das über die Region hinausgetragen werden müsse, um auch ökonomische Erfolge verbuchen zu können.
Nur einige der Redner gaben sich zuversichtlich: „Die Zusammenarbeit mit der Wirtschaft funktioniert schon ganz gut“, sagte Markus Lötzsch, Chef der Industrie- und Handelskammer Nürnberg. „Der Ohm-Hochschule ist es gelungen, ihre Kompetenzen an das Entwicklungsleitbild der Region anzupassen.“ Das ermögliche es, Andockstellen an die regionale Wirtschaft zu schaffen. „Was hier geschaffen wurde, ist aus meiner Sicht sensationell“, sagte Lötzsch.
Die Projekte sind noch jung
Das vom Freistaat Bayern mit neun Millionen Euro geförderte E-Drive-Center und zwei technische Lehrstühle konnte die Universität Erlangen-Nürnberg diesen Sommer einweihen. „Es hat gerade erst begonnen“, sagte Michael Fraas, Wirtschaftsreferent der Stadt Nürnberg, der in der Sitzung den Vorsitz des Wirtschaftsforums von Erlangens Oberbürgermeister Siegfried Balleis übernahm.
Fraas ist zuversichtlich, dass sich mit der Zeit um die neu gegründeten Forschungseinrichtungen an der Stadtgrenze auch wieder Unternehmen ansiedeln. „Die anwendungsorientierte Wissenschaft unterstützt den Modernisierungsprozess in der Region“, sagte er. „Das Engagement der bayerischen Staatsregierung muss fortgesetzt werden.“ „Wir müssen zusammenhelfen, damit die Region gewinnt“, sagte DBG-Vorsitzender Stephan Doll.
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