Fränkischer Busfahrer hat Corona: Notstand in Oberfranken

Tobi Lang

Online-Redakteur

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19.10.2020, 16:24 Uhr
Fränkischer Busfahrer hat Corona: Notstand in Oberfranken

© Solaris

Das Coronavirus kann auch für den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) zur Gefahr werden - das zeigt jetzt ein Fall aus dem oberfränkischen Hof. "Ein Busfahrer wurde nach einer Routineuntersuchung im Krankenhaus positiv getestet", sagt Stefanie Köppel, Pressesprecherin der Stadtwerke Hof, gegenüber nordbayern.de. Der Mann wurde isoliert, seine Kontakte nachverfolgt - acht seiner Kollegen befinden sich seitdem in Quarantäne. "Eine reine Vorsichtsmaßnahme, sie haben keinerlei Krankheitssymptome."

Die Infektion des Busfahrers hat dennoch Folgen. Am Wochenende habe man erste Verbindungen in Hof streichen müssen, Busse fahren teils in anderer Taktung. "Wir haben gerade früh und vormittags versucht, Pendler und Schüler zu befördern", sagt Köppel. "Das hat geklappt." Natürlich seien die ersten Streichungen für Fahrgäste ärgerlich, aber: "Bisher sind es noch keine starken Einschränkungen."

Verhandlungen mit Regierung und Gewerbeaufsicht

Die Personalsituation aber ist angespannt, sagen die Stadtwerke. "Der Worst-Case wäre, wenn unter den getesteten Busfahrern ein weiterer positiv ist", sagt Köppel. "Der war wieder mit anderen Kollegen in Kontakt - dann wird es eng."

Insgesamt arbeiten 49 Busfahrer bei den Stadtwerken. Tag für Tag müssen 30 von ihnen im Einsatz sein, um das Netz aufrecht zu erhalten. Derzeit laufen Verhandlungen mit dem Gesundheitsamt, der Regierung von Oberfranken und der Gewerbeaufsichtsbehörde. Es geht darum, etwa die Ruhezeiten zu verkürzen. "Dann könnten sie im Fall der Fälle mit weniger Pause fahren", erklärt Köppel. "Eventuell können auch Busfahrer, die kürzlich in Rente gegangen sind, einspringen."

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