Fraunhofer-Institut IISB kann sich ausbreiten
31.3.2012, 19:04 UhrDas dreigeschossige Gebäude, das am Freitag offiziell eingeweiht wurde, ist in nur 20 Monaten errichtet worden. Die Eile war geboten, weil der 8,3 Millionen Euro teure Annex zum Institut in der Erlanger Schottkystraße auf dem Uni-Südgelände von Bund und Freistaat aus Mitteln des KonjunkturpaketesII finanziert wurde. Solche Projekte mussten bis Jahresende 2011 fertig sein. Der IISB-Anbau ist deswegen bereits vor einigen Wochen bezogen worden.
IISB-Leiter Professor Lothar Frey freute sich bei der Eröffnungsfeier am Freitag, dass es so flott gegangen sei mit dem Neubau: Nach nur 445 Tagen ab dem ersten Spatenstich sei alles fertig gewesen, rechnete er vor. In Richtung der anwesenden Politiker sagte er launig, diese seien zum großen Teil auch „schuld“ daran, dass die neuen Räumlichkeiten nötig wurden. Schließlich bekomme das Fraunhofer-Institut seit einiger Zeit viele Forschungsaufträge aus der Politik. Gerade in der Elektromobilität werde das IISB etwa vom bayerischen Wirtschaftsministerium recht gut versorgt.
Dessen Vertreterin, die Staatssekretärin Katja Hessel (FDP), gefiel sich in der Rolle der „Schuldigen“ allerdings gar nicht schlecht. „Wir sind weiterhin an Ihrer Seite“, sagte sie. Das IISB, das 2003 vom Institut für Integrierte Schaltungen (IIS) in Tennenlohe abgespalten wurde, sei ein Forschungszentrum von internationalem Rang, das besonders für seine Nähe zum heimischen Mittelstand zu loben sei, sagte Hessel. Die Leistungselektronik, deren Anwendung und Optimierung am Institut erforscht wird, sei ein Gewinn für jeden Forschungsstandort, weil sie umweltfreundliche Mobilität – gestützt von Fahrzeugen mit Elektro- und Hybridantrieben – erst möglich mache. Hessel sagte: „Bei den Zukunftsthemen Energieversorgung und Elektromobilität ist das Erlanger Institut spitze. Seine Forschungen helfen, unsere Energieversorgung effizienter zu gestalten. Denn jede Kilowattstunde, die wir nicht verbrauchen, müssen wir erst gar nicht erzeugen.“
In dem neuen Gebäude haben gut 50 der insgesamt 180 IISB-Mitarbeiter Büros und Laboratorien bekommen. Im zweiten Stock ist etwa das Anwendungszentrum Gleichstromtechnik untergebracht. Dort werden Möglichkeiten entwickelt und getestet, Teile des heutigen Wechselstromnetzes durch Gleichstromnetze zu ersetzen. Damit ließen sich zum Beispiel unnötige Wandelvorgänge und ineffiziente Netzteile vermeiden. Und dort, wo Umwandlung weiterhin nötig ist, arbeiten die Fraunhofer-Forscher daran, wenigstens die Adapter zu verkleinern. Die bisherigen Netzteile, wie sie etwa bei Laptop-Computern zum Einsatz kommen, ließen sich mit moderner Technik auf einen Bruchteil der bisherigen Größe reduzieren. Entsprechende Modelle sind in den IISB-Labors bereits in Arbeit.
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