Christkind Christina in neuem Gewand

20.11.2009, 00:00 Uhr
Christkind Christina in neuem Gewand

© Hans von Draminski

Sie sieht wie eine Schneeprinzessin darin aus. Ein weißes, flauschiges Cape mit großer Kapuze und aufgestickten Sternen, unter dem das Christkind seine Arme ausbreiten kann. Darunter trägt Christina Gomez Serrano - und die Fürther Christkinder, die ihr nachfolgen werden - einen schlicht geschnittenen Rock mit edler Brokatborte, darüber ein anliegendes Oberteil im Trachtenstil mit weiten, goldglänzenden Ärmeln. «Das gefällt mir total gut, besser als ich erwartet hatte», sagt das Christkind und lobt die Theaterschneiderei, die das Gewand genäht hat.

Da ist die Pressekonferenz schon in vollem Gange: Die vier Engel haben ihre Mäntel sehr geschäftsmäßig über die Stuhllehnen gehängt und knabbern Kekse, Christkind-Mama Marion Mehringer atmet zum ersten Mal an diesem Nachmittag auf und Marktleiter André Hollitzer trägt alles Wissenswerte zum Weihnachtsmarkt auf der Freiheit vor. Der beginnt am Donnerstag kommender Woche und ist bis zum 23. Dezember täglich von 10 bis 21 Uhr geöffnet. 41 Beschicker sind dabei, zählt Hollitzer auf. Bedauerlich nur, dass die Handwerker nicht in gewünschtem Maße vertreten sind und der Schnitzer abgesagen musste, weil das Holz aus Bethlehem nicht rechtzeitig eingetroffen ist.

Vielleicht können eine neue Glühweintasse, die tägliche Adventskalender-Verlosung (ab 1. Dezember) und 50 Auftritte auf der Bühne darüber hinwegtrösten. Spätnachmittags singen Kinder Weihnachtslieder, der Seemannschor Nürnberg, Bläserensembles und Musikvereine geben Konzerte und Nikolaus und Weihnachtsmann kommen zu Besuch.

Auch das Christkind, versprochen, will sich öfter blicken lassen. Dabei ist der Kalender der 19-Jährigen voll: 100 Auftritte wird sie bis Weihnachten absolvieren. Sie freue sich schon auf ihre zweite Saison, sagt Christina: «Das war eine total schöne Zeit vergangenes Jahr, ich habe viel gelernt und bin selbstbewusster geworden.»

Die Pressekonferenz meistert sie souverän und völlig unaufgeregt, schenkt Engel Luisa Saft nach, hilft Nina in den goldenen Mantel und nimmt die Fünfjährige an die Hand. Die Engel, darf man verraten, sind furchtbar aufgeregt. Ein Kameramann, eine Radioreporterin und fünf Fotografen -dabei sollen sie lächeln, lächeln. Nicht für ein paar Sekunden, nein, erst mit Rentier, dann auf dem Balkon. Erst ohne, dann mit dem Christkind und danach das Christkind allein. Es soll sich drehen, die Flügel ausbreiten und mal gütig, mal heiter blicken.

Aufruf an Bewerberinnen

Wer wird das 2010 so gut können? Schon jetzt ruft der Marktleiter junge Fürtherinnen auf, sich zu bewerben. Die Anforderungen: Sie sollten sich sprachlich gut ausdrücken können und sicher auftreten, müssen zwischen 16 und 19 Jahren alt und 1,65 bis 1,85 Meter groß sein. Und, ach ja, die Konfektionsgröße sollte zwischen 34 und 40 liegen. Nicht um die Stärkeren zu diskriminieren, sagt André Hollitzer, sondern damit das Kleid passt.

Im nächsten Jahr stehen weitere Veränderungen an: Der Weihnachtsmarkt soll umgestaltet werden, um dem Publikum Abwechslung zu bieten. Was genau geplant ist? Das mag Hollitzer noch nicht verraten. Das Christkind löst solche Situationen charmanter: Auf die Frage, was bei der diesjährigen Eröffnung neu ist, sagt sie ins Radio-Mikrofon: «Am besten hingehen und anschauen.»