Abriss der MTV-Halle verschoben

17.7.2015, 21:00 Uhr
Abriss der MTV-Halle verschoben

© Foto: Anestis Aslandis

Wie berichtet, sollte das Julius-Hirsch-Zentrum seine Pforten im September für Schulen und Vereine öffnen. Die lichtdurchlässige Dachkonstruktion aus zwei Membranen und einer dazwischen liegenden Dämmschicht fiel bei einem Brandschutztest der TU München durch. Nun arbeitet Architekt Swen Brodkorb an jenem Plan B, den die Stadt nach Angaben von Baureferent Joachim Krauße seit Herbst 2014 von ihm verlangt.

Zu Einzelheiten wolle er sich aktuell nicht äußern, sagte Brodkorb den FN, bestätigte aber Kraußes Schilderung zu den geplanten Änderungen. Demnach hält Brodkorb prinzipell am ungewöhnlichen Dachtyp fest, will nun aber dafür sorgen, dass die Dämmung nicht direkt auf der Innenmembran aufliegt, sondern ein gewisser Abstand zwischen beiden Materialien gewahrt bleibt. „Er will dafür wohl eine Art Netz unterziehen“, erklärte Krauße. Brodkorb selbst gab an, er hoffe, Ende kommender Woche alle Informationen zusammen zu haben, um der Stadt dann seinen Alternativvorschlag präsentieren zu können.

Joachim Krauße stellt klar: „Wir akzeptieren auf jeden Fall nur eine geprüfte Lösung.“ Auch Markus Braun, Bürgermeister und Sportreferent, reagiert reserviert: „Wir bleiben da skeptisch.“ In jedem Fall koste die Planänderung Zeit. Wie viel, bleibt abzuwarten. Im Hinblick auf etwaige Schadenersatzforderungen von Firmen, die ihre Arbeiten in der Sporthalle nicht mehr planmäßig erledigen können, sieht die Stadt Brodkorb in der Pflicht. „Wir können im Augenblick nichts anderes tun, als die Kosten aufzurechnen“, sagt Krauße.

Finanzielle Forderungen lägen noch nicht vor, aber „Behinderungsanzeigen“, juristisch der erste Schritt hin zur Schadenersatzforderung. Im Rathaus wurde nun beschlossen: Bis Frühjahr 2016 bleibt die MTV-Halle in Betrieb. Schul- und Vereinssport finden fürs Erste weiter am gewohnten Ort statt. Davon betroffen sind vor allem das Schliemann-Gymnasium und der MTV Stadeln. Braun spricht von einer „Zwischenlösung“, die nicht schön sei, aber noch beherrschbar. Er hofft nach wie vor auf einen „nahtlosen“ Übergang zwischen alter und neuer Halle — und das auch mit Blick auf den Bau der Feuerwache, die am jetzigen Standort der MTV-Halle entstehen soll.

In einem Punkt gibt es laut Ordnungsreferent Christoph Maier keinen Zeitdruck: Die vom Freistaat erhofften zwei bis drei Millionen Euro Fördergelder für das 20-Millionen-Projekt sind nicht gleich in Gefahr, wenn sich der Baustart verschiebt. Die Stadt könne Zuschüsse erst beantragen, wenn die Baugenehmigung vorliegt. Krauße zufolge ist momentan noch der Bauantrag in Arbeit.

1 Kommentar