Ach kann das Fürther Multiplex-Kino doch weiterbauen
21.5.2014, 06:00 Uhr„Herr Ach hat seine Hausaufgaben gemacht“, sagte Fürths Wirtschaftsreferent Horst Müller am Montag, deshalb gebe es für die Kommune keinen Anlass, den Kaufvertrag über das Grundstück an der Gebhardtstraße für nichtig zu erklären, wie es zuletzt zu befürchten war. Der Kinomacher habe, wie gefordert, „schriftliche Bestätigungen“ seiner Geldgeber vorlegen können; zusätzlich habe er selbst sich bei diesen erkundigt, so Müller auf FN-Anfrage.
Wie berichtet, war Ach nach eigener Aussage wegen unerwartet gestiegener Kosten ins Schlingern geraten, in diesem Jahr gab es noch keinen Baufortschritt auf dem ehemaligen Bahngelände gegenüber dem künftigen Hornschuch-Center (früher Marktkauf). Der Hauptfinanzier für das angeblich fünf Millionen Euro teure Bauvorhaben, die Raiffeisen-Landesbank Oberösterreich, hatte sich geweigert, Geld – nach FN-Informationen eine Summe zwischen einer halben und einer Million Euro – nachzuschießen. Nun ist ein anderes, nicht genanntes Kreditinstitut in die Bresche gesprungen.
Federn gelassen
Um den Fortgang zu sichern, musste das ehrgeizige Projekt allerdings auch Federn lassen. So verzichtet Ach auf das Restaurant mit Südterrasse im Obergeschoss, Gastronomie soll es nun nur noch im Foyer geben. Die augenfälligste Korrektur betrifft jedoch den Eingangsbereich: Ursprünglich sollte hier ein – nicht unumstrittener, weil reichlich pompös wirkender – Glaskegel aufragen, nun ist nur noch vor einem eingeschossigen Zugang die Rede. Wie dieser genau aussehen soll, dazu wollte sich Ach auf Nachfrage unserer Redaktion nicht äußern. „Lassen Sie sich überraschen“, sagt er lediglich.
Ebenfalls überraschen lassen muss sich der städtische Baureferent Joachim Krauße, wie er bekennt – denn es gab zwar eine Vorbesprechung mit Ach, doch modifizierte Pläne hat auch Krauße noch nicht zu Gesicht bekommen. Er wolle jedoch „nicht verhehlen“, dass ihn die neuen Überlegungen „mit Sorge erfüllen“. Grund: Einem eingeschossigen Eingang stünden dann zehn Meter hohe Kinosäle gegenüber – ein krasses Missverhältnis. Viel Gestaltungseinfluss bleibe der Kommune bei einem privaten Bauvorhaben in einem Gewerbegebiet dennoch nicht.
An den sechs Sälen mit ihren geplanten 1100 Plätzen jedoch, versichert Ach, werde es weder hinsichtlich der Dimensionen noch der Technik Änderungen geben. Innerhalb der nächsten Wochen, nach notwendigen „Umplanungen durch den Statiker“ und wenn die Stadt grünes Licht gegeben hat, würden die Arbeiten an der Gebhardtstraße fortgesetzt, die Baufirma stehe „Gewehr bei Fuß“.
Von einer Eröffnung an Weihnachten 2014, die zuletzt kommuniziert worden war, will Ach allerdings nicht sprechen. „Weihnachten wäre schön, aber ich lege mich nicht mehr fest“, sagt er nun. Wohl auch deshalb, weil dies nach diversen Korrekturen im Zeitplan seit dem Jahr 2012 und den jüngsten Turbulenzen kaum noch jemand ernst nehmen würde.
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