ADFC-Umfrage: Auch Fürth fällt bei Radlern durch

23.2.2015, 05:57 Uhr
ADFC-Umfrage: Auch Fürth fällt bei Radlern durch

© Hans-Joachim Winckler

Mehr als 100.000 Menschen haben an dieser vom ADFC bundesweit durchgeführten Befragung teilgenommen, in Fürth waren es 431 – was einer Vervierfachung im Vergleich zum letzten Test 2012 entspricht. Das Fürther Fahrradklima wurde mit der Note 3,8 bewertet (nach zuletzt 3,5).

Oberbürgermeister Thomas Jung ist mit der Platzierung zufrieden, nimmt das Ergebnis aber als Ansporn, um die Situation für die Radler weiter zu verbessern. Der ADFC-Kreisvorsitzende Olaf Höhne ist hingegen besorgt und fordert einen Investitionsschub.

120.000 Euro im Jahr

Der Jahresetat für Radwege liegt in Fürth derzeit bei 120.000 Euro. Einzelne Projekte können allerdings auch aus anderen Töpfen finanziert werden. Nach Ansicht des ADFC müsste Fürth jedoch 1,5 Millionen jährlich einsetzen. Am 11. März soll der Bauausschuss über das neue Radverkehrskonzept für die nächsten fünf Jahre beraten. Im Mittelpunkt: die bessere Verbindung von Innenstadt und Südstadt. Laut Radverkehrsplaner Benjamin Hartung sollen heuer noch die Treppen des Osttunnels am Hauptbahnhof mit Schiebe-Rinnen ausgestattet werden.

Außerdem seien im laufenden Jahr neue Radwege am Europakanal sowie in der Forsthaus-, Herrn- und Fronmüllerstraße geplant. Diskutiert werden soll am 11. März auch über den Ausbau des Radwegs zwischen Stadeln und Mannhof, die Talquerung Eigenes Heim - Ronhof und die Verlängerung des Ruhsteinwegs parallel zur Würzburger Straße mit Anbindung bis zur Innenstadt über die Billinganlage.

Nur zehn Prozent

Finanzierbar bis 2020 ist laut Hartung jedoch nur eines der beiden Großprojekte: Talquerung oder Verlängerung Ruhsteinweg. Der ADFC wünscht sich zudem noch eine Verbreiterung des Pegnitz- und Regnitztalradweges. Höhne beklagt, dass der Fürther Radverkehrsanteil bei bescheidenen zehn Prozent des Gesamtverkehrsaufkommens stagniert.

Erstmals konnte im Klimatest eine Stadt aus dem Landkreis die Hürde von mindestens 50 Teilnehmern nehmen: Zirndorf belegte mit der Note 4 den enttäuschenden 220. Platz unter den 229 aufgelisteten Städten bis 50.000 Einwohner. 71 Teilnehmer haben hier ihren Unmut vor allem mit der Baustellensituation, den Falschparkern auf Radwegen und dem im Vergleich mit anderen Städten gleicher Größe geringerem Radverkehrsanteil bekundet.

Positiv bewerteten sie, dass der Radverkehr in den vergangenen Jahren besser gefördert wird. Olaf Höhne sieht in Zirndorf Nachholbedarf bei vielen Themen wie zum Beispiel den Abstellanlagen, Wegweisung und Öffnung von Einbahnstraßen in Gegenrichtung.

Verbindung fehlt

Der ADFC-Kreisvorsitzende klagt zudem über eine fehlende gut ausgebaute und sichere Verbindung nach Fürth und Nürnberg. In diesem Zusammenhang plädiert er eindringlich dafür, die Idee eines Radschnellweges auf der alten Bibertbahntrasse weiterzuverfolgen. So könne eine perfekte Anbindung für Oberasbach und Zirndorf an Fürth und Nürnberg geschaffen werden.

Miserabel ist in den Augen von Höhne auch die Verbindung zwischen Zirndorf und Fürth auf dem Biberttalweg. Das Stück entlang der Wasserfassung ist nur geschottert und verwandelt sich bei Regen in eine Schlammpiste. Im Winter kann es nicht geräumt werden.

Zirndorfs Bürgermeister Thomas Zwingel bemüht sich nach eigenen Angaben seit Jahren, dem Missstand abzuhelfen. Das Problem: In der sogenannten engeren Wasserschutzzone darf nicht einfach asphaltiert werden. In Verhandlungen mit der infra will Zwingel jedoch erreichen, dass ein fahrradfreundlicher Belag aufgebracht werden kann, der mit den Vorgaben des Wasserschutzes vereinbar ist.

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