Belohnung für selbstlose Hilfe

18.7.2015, 21:00 Uhr
Belohnung für selbstlose Hilfe

© Foto: Anestis Aslanidis

Wer ehrenamtlich tätig ist, empfindet seine Arbeit oft nicht als solche. „Viele, die unentgeltlich im Einsatz für andere sind, erzählen, dass sie im Gegenzug viel zurückbekommen, etwa das Gefühl, gebraucht zu werden“, sagt Bürgermeister Markus Braun, der berufsbedingt immer wieder auf Ehrenamtliche trifft. Dennoch hat die Stadt sich nun entschlossen, den unermüdlichen Helfern, die in Zeiten leerer Kassen immer wichtiger werden, etwas zurückzugeben.

Honoriert wird der Einsatz künftig mit der Bayerischen Ehrenamtskarte. Für ihre Einführung hatte sich zunächst die Fürther CSU, später dann auch die SPD eingesetzt. Sie hat die Größe einer Scheckkarte und kommt in zwei Ausführungen daher. Das blaue Exemplar, das zwei Jahre lang gültig ist, bekommt, wer seine Arbeit seit mindestens zwei Jahren fünf Stunden in der Woche oder 240 Stunden im Rahmen einer Projektarbeit der Allgemeinheit widmet.

Die goldene, immer gültige Ausführung kann beantragen, wer das Ehrenzeichen des bayerischen Ministerpräsidenten für ehrenamtliche Verdienste hat, seit 25 bzw. 40 Jahren im Dienst der Feuerwehr, des Katastrophenschutzes oder des Rettungsdienstes ist, oder wer seit 25 Jahren fünf Stunden wöchentlich oder 250 Stunden im Jahr ehrenamtliche Arbeit leistet.

Die Vorteile beider Karten sind identisch. In Fürth etwa soll man mit ihr ermäßigten Eintritt beim Besuch städtischer Museen, des Sommerbades und des Stadttheaters bekommen; in der Volksbücherei entfällt die Benutzergebühr, und wer beim Metropolmarathon mitläuft, zahlt weniger Startgeld. Momentan sind Markus Braun und seine Mitarbeiterin Bianca Schober, die das Projekt Ehrenamtskarte betreuen, noch dabei, weitere Vergünstigungen aufzuspüren. Darüber hinaus ist die Karte bayernweit gültig. Seit dem Start der Aktion vor vier Jahren beteiligen sich mittlerweile 70 Städte und Landkreise im Freistaat. Kartenbesitzer können auch die dortigen Rabatte und Vergünstigungen nutzen oder an Verlosungsaktionen teilnehmen.

In diesen Tagen bekommen außerdem rund 1000 Einrichtungen und Vereine, in denen potenzielle Ehrenamtskarten-Anwärter tätig sind, Post aus dem Rathaus. Bis spätestens Anfang kommenden Jahres sollen die ersten Ehrenamtlichen mit der Karte honoriert werden. Bürgermeister Braun rechnet damit, dass sich dann zwischen 300 und 500 Fürther über die Anerkennung freuen werden.

Im Fürther Landkreis kommt die Karte, die es dort seit zwei Jahren gibt, übrigens gut an: Kürzlich wurde die 1000. ausgestellt.

Wer eine Ehrenamtskarte beantragen möchte oder als Partner fungieren will, findet Infos unter www.fuerth.de/ehrenamtskarte

2 Kommentare