Geschick gefragt

"Biermarionette" begeistert Rock im Park: So will junges Paar aus Zirndorf den Spielemarkt erobern

Stefan Zeitler

Online-Redaktion

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9.6.2024, 18:07 Uhr
Natürlich perfekt gemacht für Events wie Rock im Park: Die "Biermarionette" am lebenden Objekt im Einsatz.

© Günter Distler Natürlich perfekt gemacht für Events wie Rock im Park: Die "Biermarionette" am lebenden Objekt im Einsatz.

"Wir sind vor allem hier wegen der Party und den guten Konzerten“, erklärt Holger aus Zirndorf im Gespräch mit dem Portal „infranken.de“ während seines Besuches bei Rock im Park 2024. Seit Freitag (07. Juni 2024) feiern wieder Zehntausende Menschen aus aller Welt in der mittelfränkischen Metropole Nürnberg eine Mega-Party. Es wird getanzt, gesungen – zwischendrin wird auch immer wieder das ein oder andere Trinkspiel ausgepackt. Irgendwann ist die Geschichte von „Flunkyball“ jedoch auch einmal auserzählt.

Und genau hier ist Holger – gemeinsam mit seiner Ehefrau Jennifer – der richtige Ansprechpartner. Das Duo aus dem benachbarten Zirndorf hat nämlich eine ganz besondere Variante des geselligen Beisammenseins in mühevoller Handarbeit an den Start gebracht. Die sogenannte „Biermarionette“.

Die Idee dahinter: Die Person, die die „Biermarionette“ bedienen will, setzt sich einen Rucksack auf, der über den Kopf der Person eine Art „Galgen“ verlaufen lässt. Dort herunter baumeln zum einen zwei Marionettengriffe – einer für jede Hand. In der Mitte ist zudem eine Art Holztablett angebracht, auf das ein Becher kühles Helles geschnallt werden kann.

Ohne den Becher zu berühren, muss dieser dann über die beiden Marionettengriffe hin zum Mund geführt werden. Dabei ist ordentlich Geschick gefragt, schnell kann man die Balance verlieren und der Becher kippt zur Seite weg. Nur wer so wenig wie möglich verschüttet und den Becher leert, ohne ihn zu berühren, ist am Ende der wahre König der Marionetten.

Hinter der spaßigen Idee steckt übrigens jede Menge Herzblut und auch echte fränkische Handarbeit. Wie Jennifer und Holger auf ihrer offiziellen Homepage erklären, habe man über acht Jahre lang die Planungen der „Biermarionette“ vorangetrieben. Weil beide zudem Vollzeit berufstätig sind, wurden die ersten Prototypen über Monate hinweg nachts in der eigenen heimischen Garage mühsam zusammengebastelt.

Bei den Materialen achtet das Ehepaar zudem darauf, dass alles so nachhaltig wie nur möglich ist. So verwende man beispielsweise Holz aus der Region. Mittlerweile findet das Spiel bei verschiedenen Events bereits sehr guten Anklang.

Aus den Prototypen wurden echte Produkte, die man kaufen, aber auch mieten kann. Beispielsweise bei Hochzeiten, Geburtstagen oder einfach sommerlichen Grill-Abenden. In Zukunft wolle zudem man daran arbeiten, die „Biermarionette“ sogar europaweit anbieten zu können.

Es sei aber nach wie vor ein Hobby, das nebenbei ein paar Euros abwirft, erklärt Holger gegenüber „infranken.de“ dazu weiter. Zudem machen die beiden Jung-Unternehmer auch nochmals deutlich: Wer keinen Alkohol trinkt oder einfach nur kein Bier-Fan ist, kann die Marionette selbstverständlich auch mit Wasser, Säften oder anderen antialkoholischen Getränken befüllen. Der Spaß damit ist (mindestens) genauso groß.

Vor einigen Jahren konnte man diesen Trend bereits erstmals im Internet beobachten, unter anderem in Indien. Auch durch das Ehepaar aus Zirndorf kommen nun also immer mehr Franken in den Genuss des Spiels.

Bei Rock im Park trauten sich direkt die ersten Interessenten heran und versuchten ihr Glück bei der „Biermarionette“. Vielleicht findet dieser „Spaß made in Franken“ ja schon bald auch seinen Weg quer durch Europa.

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