Corona-Beschlüsse: Händler, Wirte und Kultur gehen leer aus
11.2.2021, 18:57 UhrDie Fürther Händler hatten sich mehr erhofft. "Wieder wurden wir vertröstet, die Enttäuschung ist total verständlich", sagt die Innenstadtbeauftragte Karin Hackbarth-Herrmann. Klare Aussagen, wann es wie weitergeht, vermisst sie bisher. Eine Perspektive? Fehlanzeige. Zumindest sei noch der Zusammenhalt unter den Händlern da. Der Unverpackt-Laden etwa, der geöffnet sein darf, bietet Waren aus anderen Geschäften in der City an.
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Und: Bei aller Frustration – zum Beispiel über verpasste Winterschlussverkäufe oder das Ausbleiben des Valentinstagsgeschäfts – kämen doch zurzeit wenigstens die ersten finanziellen Abschläge an. Außerdem könne man die Ausgaben für Hygienemaßnahmen von der Steuer absetzen, genauso wie die Steuerberatungskosten an sich. Die Leute seien dafür dankbar – doch das ändere nichts daran, dass sie "ihr Geld wieder selbst verdienen" wollen.
"Letztes Jahr hat es kaum Infektionen aus dem Handel gegeben", sagt Hackbarth-Herrmann. Offene Supermärkte seien ja auch nicht für Hotspots verantwortlich. Sie hält es – bei aller Freude für die Frisöre, wie sie betont – für ein wenig unfair, bestimmte Geschäftszweige früher als andere zu öffnen. Generell wünscht sie sich mehr Sicherheit und Planbarkeit für die Händler: einen fixen Öffnungstermin, auf den sie sich einstellen können, anstatt immer wieder hingehalten zu werden.
Das fände auch Paul Reubel gut. Der Vorsitzende des Hotel- und Gaststättenverbands in Stadt und Landkreis Fürth glaubt ohnehin nicht daran, dass die Wirte ihre Restaurants im März noch aufsperren dürfen. Stattdessen hält er den 1. April in der Osterwoche für realistisch. "Länger kann die Politik den Finger nicht mehr draufhalten", sagt Reubel. Er hätte mehr von der Staatsregierung erwartet, wie er betont: "Ich hätte mir gewünscht, dass die Gastronomie wie die Frisöre auch mit einem Hygieneplan zum 1. März aufmachen darf."
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Zwar stellen sich inzwischen immer mehr Wirte aufs "To go"-Geschäft ein, davon leben könne man aber nicht. "Eigentlich ist das ein Service für Stammgäste."
Nein, überrascht ist Werner Müller nicht, dass auch in der jüngsten Entscheiderrunde von Kunst und Kultur so oft die Rede war wie von Schnee auf Hawaii. "Es ist sehr ernüchternd zu registrieren, dass Theater, Kinos und Konzertsäle auf der untersten Stufe der Lockerungskette stehen", sagt der Intendant des Stadttheaters.
Langsam wird es Zeit, den Spielplan der Saison 21/22 dingfest zu machen – ein Spielplan, "von dem ich nicht weiß, ob er nicht auch bald wieder Makulatur sein wird. Doch ich muss und will nun Verträge abschließen." Und dann? Abwarten.
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Was von der Spielzeit 20/21 übrig bleibt, ist die nächste Frage. Zur "Verlorenen Ehre der Katharina Blum" beginnen im März die Proben. Premiere: 15. April. Vor Ostern, prophezeit Müller, wird kein Vorhang hochgehen. In der Woche danach aber "hoffe ich, dass wir loslegen können, mit welchen Einschränkungen auch immer. Wir sind bereit."