DB hält Fürth trotz gerichtlichen Beschlusses weiter hin
8.11.2018, 14:03 UhrMan wolle, ist einer Pressemitteilung der DB vom Mittwoch zu entnehmen, die Trassenvarianten Verschwenk durchs Knoblauchsland, wie sie die Bahn wünscht, und Ausbau entlang der bestehenden Strecke nach Erlangen, wie sie die Stadt fordert, "neu bewerten". Ergebnisse würden voraussichtlich 2020 vorliegen.
Letzteres sorgt im Rathaus für Unverständnis – zumal bereits ein Jahr ins Land gegangen ist, seit das Bundesverwaltungsgericht die Verschwenk-Pläne wegen gravierender Mängel gestoppt hat. OB Thomas Jung ist angesichts dessen nun der Kragen geplatzt: "Ganz Deutschland weiß, dass die Bahn Probleme mit Zeit hat. Aber dieses Verhalten nach einer vor zwölf Monaten getroffenen höchstrichterlichen Entscheidung ist für mich völlig inakzeptabel", sagte er, nachdem die DB-Mitteilung auf seinem Tisch gelandet war.
Bürgermeister Jung entsetzt
Er habe zwar Verständnis für die Entscheidung der DB gehabt, das Urteil vor weiteren Festlegungen noch einmal genau zu prüfen; über die neuerliche Verzögerung jedoch sei er "nur noch entsetzt". Dabei liege für ihn "das einzig sinnvolle Vorgehen klar auf der Hand": Der Bau einer S-Bahn-Linie entlang der Bestandstrasse müsse realisiert werden. Dadurch, listet Jung noch einmal auf, könne Vach an den Nahverkehr der S-Bahn angebunden bleiben, die Fahrzeiten seien kürzer, Flächenverbrauch und Kosten geringer.
So sehr man sich im Rathaus am Dienstag über das Bekenntnis des Bundesverkehrsministeriums zum Bau des siebeneinhalb Kilometer langen Güterzugtunnels zwischen dem Westen Nürnbergs und Fürth-Kronach gefreut habe, so bitter enttäuscht sei man nun bezüglich der S-Bahn-Trasse.
In puncto Tunnel will die Bahn nun offenbar weit zügiger agieren. Noch dieses Jahr, heißt es in der Mitteilung, werde die DB eine Finanzierungsvereinbarung mit dem Bund schließen. 2019 könnten sich die Bürger dann im Rahmen des Planfeststellungsverfahrens "mit Anregungen und Einwendungen" einbringen.
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