Decathlon hat Fürth als Standort im Visier

1.9.2017, 06:00 Uhr
Decathlon hat Fürth als Standort im Visier

© Johannes Alles

Decathlon hat sich einen Namen gemacht, vielen Einheimischen ist die Kette inzwischen ein Begriff, auch wenn sie Mittelfranken bislang verschmäht hat. Die nächstliegenden Filialen befinden sich in Würzburg und Ingolstadt. Tatsächlich gibt es Fürther und auch Nürnberger, die extra wegen Decathlon dorthin zum Shoppen fahren. Als im Oktober 2015 bekannt wurde, dass die Franzosen Fürth für einen neuen Standort im Blick haben, erregte das folglich ein gewisses Aufsehen.

Der Plan: Der Gartenmarkt Dehner in der Waldstraße verkleinert seine 7000 Quadratmeter große Fläche und vermietet davon rund 3000 Quadratmeter an Decathlon. Seitdem war jedoch nichts mehr zu hören, woraus Skeptiker prompt schlossen, das Vorhaben müsse wohl gescheitert sein.

Keinesfalls, sagt Fürths Wirtschaftsreferent Horst Müller auf FN-Anfrage. Zwar seien die Verhandlungen zwischen Dehner und Decathlon sehr schleppend verlaufen, aber jetzt — noch im September — werde endlich der Vertrag unterschrieben. Für den Umbau planen die Franzosen rund ein Jahr ein, die Eröffnung sei dann für Ende 2018 vorgesehen.

Stellt sich die Frage: Würde ein Magnet wie Decathlon nicht auch der endlich aufstrebenden Fürther Innenstadt gut tun? Zum Beispiel als Ankermieter für das noch wachzuküssende City-Center? Natürlich, sagt Müller, wäre das wünschenswert. Allerdings gehe Decathlon, weil man unter anderem Sportgroßgeräte wie Trampoline und Fußballtore verkauft, bewusst nicht in die Innenstädte. Ausnahmen mache das Unternehmen nur in Metropolen wie Berlin.

Schon 2015 gab deshalb der Wirtschaftsausschuss im Fürther Rathaus grünes Licht für einen Decathlon-Standort an der Waldstraße. Dass sich die Kette womöglich doch noch auf der anderen Seite der Stadtgrenze ansiedeln könnte, wollte man tunlichst vermeiden. Angeblich entstehen mit der neuen Filiale immerhin auch 85 Arbeitsplätze.

"Unserer Innenstadt tut das nicht weh"

Daher nimmt das Rathaus in Kauf, dass dort auch "innenstadtrelevantes Sortiment" wie Kleidung und Schuhe angeboten wird. Laut Müller will die Stadt das allerdings auf 30 Prozent der Waren beschränken. "Unserer Innenstadt tut das nicht weh", glaubt Müller. Ein Gutachten stützt diese These. Mit Blick auf die neuen Jobs und das große Einzugsgebiet der Filiale sagt der Wirtschaftsreferent: "Insgesamt ist das ein Gewinn für Fürth."

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