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"Denen standen die Tränen in den Augen": Das sagen Fürther Schausteller zur Weihnachtsmarkt-Absage

19.11.2021, 17:40 Uhr
Der Weihnachtsmarkt ist abgesagt, nichts dreht sich in diesem Advent also auf der Freiheit. Einzig der Weihnachtsbaum wird in den nächsten Wochen für etwas besinnliche Stimmung auf der tristen Fläche sorgen.
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Der Weihnachtsmarkt ist abgesagt, nichts dreht sich in diesem Advent also auf der Freiheit. Einzig der Weihnachtsbaum wird in den nächsten Wochen für etwas besinnliche Stimmung auf der tristen Fläche sorgen. © Hans-Joachim Winckler, NN

Manfred Gugel: "Ich kann die Entscheidung bei der hohen Inzidenz schon nachvollziehen, man musste ja damit rechnen. Allerdings wird da mit zweierlei Maß gemessen, wenn ein paar Meter weiter auf dem Wochenmarkt ja auch Glühwein ausgeschenkt werden darf. Wir haben die Ware schon bestellt und die wird ja nicht mehr zurückgenommen. Zum Glück haben wir von vornherein nicht ganz so viel bestellt wie sonst."
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Manfred Gugel: "Ich kann die Entscheidung bei der hohen Inzidenz schon nachvollziehen, man musste ja damit rechnen. Allerdings wird da mit zweierlei Maß gemessen, wenn ein paar Meter weiter auf dem Wochenmarkt ja auch Glühwein ausgeschenkt werden darf. Wir haben die Ware schon bestellt und die wird ja nicht mehr zurückgenommen. Zum Glück haben wir von vornherein nicht ganz so viel bestellt wie sonst." © Hans-Joachim Winckler, NN

Kurz nachdem Ministerpräsident Markus Söder die Absage verkündete, haben die Schausteller bereits mit dem Abbau begonnen.
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Kurz nachdem Ministerpräsident Markus Söder die Absage verkündete, haben die Schausteller bereits mit dem Abbau begonnen. © Hans-Joachim Winckler, NN

Ronald Morawski: "Wir haben ja schon am Tag vor der Entscheidung mit dem Aufbau pausiert, aber die Absage ist einfach bitter. Wir haben wahnsinnig viel eingekauft, ich habe 800 aktuelle Glühweintassen machen und für den Außenbereich überdachte Inseln anfertigen lassen. Der Winzerglühwein ist extra für mich gemacht worden. Ich schätze, dass wir mit 15.000 Euro in Vorleistung gegangen sind." 
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Ronald Morawski: "Wir haben ja schon am Tag vor der Entscheidung mit dem Aufbau pausiert, aber die Absage ist einfach bitter. Wir haben wahnsinnig viel eingekauft, ich habe 800 aktuelle Glühweintassen machen und für den Außenbereich überdachte Inseln anfertigen lassen. Der Winzerglühwein ist extra für mich gemacht worden. Ich schätze, dass wir mit 15.000 Euro in Vorleistung gegangen sind."  © Hans-Joachim Winckler, NN

Eigentlich hätten Fürther Schulklassen die Weihnachtsbäume heuer wieder schmücken sollen.
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Eigentlich hätten Fürther Schulklassen die Weihnachtsbäume heuer wieder schmücken sollen. © Hans-Joachim Winckler, NN

Marktmeister André Hollitzer: "Das ist sehr schade, gerade, da wir mit dem Weihnachtsmarkt schon startklar waren, um am Montag anzufangen. Nicht nur die Schausteller, sondern auch wir vom Marktamt sind weit in Vorleistung gegangen, haben Material und Elektrik aufgebaut und waren für alle Szenarien gerüstet. Allerdings bezweifle ich, dass so ein Markt etwa mit einer 2G-plus-Regelung überhaupt Sinn gemacht hätte."
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Marktmeister André Hollitzer: "Das ist sehr schade, gerade, da wir mit dem Weihnachtsmarkt schon startklar waren, um am Montag anzufangen. Nicht nur die Schausteller, sondern auch wir vom Marktamt sind weit in Vorleistung gegangen, haben Material und Elektrik aufgebaut und waren für alle Szenarien gerüstet. Allerdings bezweifle ich, dass so ein Markt etwa mit einer 2G-plus-Regelung überhaupt Sinn gemacht hätte." © Hans-Joachim Winckler, NN

Das Alte Brathaus muss wieder ins Depot. Betreiber Helmut Dölle, Vorsitzender der Sektion Fürth des Südwestdeutschen Schaustellerverbands, äußerte sich am Telefon geschockt: "Man hat die Absage zwar schon kommen sehen, aber wenn es dann so kommt, ist es schon sehr schlimm. Den Kollegen standen auf der Freiheit die Tränen in den Augen. Nach fast zwei Jahren ohne nennenswerte Einkünfte wäre der Weihnachtsmarkt für uns extrem wichtig gewesen."
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Das Alte Brathaus muss wieder ins Depot. Betreiber Helmut Dölle, Vorsitzender der Sektion Fürth des Südwestdeutschen Schaustellerverbands, äußerte sich am Telefon geschockt: "Man hat die Absage zwar schon kommen sehen, aber wenn es dann so kommt, ist es schon sehr schlimm. Den Kollegen standen auf der Freiheit die Tränen in den Augen. Nach fast zwei Jahren ohne nennenswerte Einkünfte wäre der Weihnachtsmarkt für uns extrem wichtig gewesen." © Hans-Joachim Winckler, NN

Joachim Ulrich, der auf der Freiheit seinen Langos-Stand wieder abbauen muss, bringt es auf den Punkt: „Wir sind schon Überlebenskünstler, aber auch wir haben unsere Grenzen.“
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Joachim Ulrich, der auf der Freiheit seinen Langos-Stand wieder abbauen muss, bringt es auf den Punkt: „Wir sind schon Überlebenskünstler, aber auch wir haben unsere Grenzen.“ © Hans-Joachim Winckler, NN

Marc Vogel, der Organisator des Mittelaltermarktes, ringt sichtlich um Fassung: "Ich hatte die Hoffnung, dass wir wenigstens zwei Wochen stehen können, um auf eine schwarze Null zu kommen. Für viele Leute ist das möglicherweise das Existenz-Ende. Die haben für tausende Euro Lebensmittel gekauft, die man jetzt wegwerfen kann."
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Marc Vogel, der Organisator des Mittelaltermarktes, ringt sichtlich um Fassung: "Ich hatte die Hoffnung, dass wir wenigstens zwei Wochen stehen können, um auf eine schwarze Null zu kommen. Für viele Leute ist das möglicherweise das Existenz-Ende. Die haben für tausende Euro Lebensmittel gekauft, die man jetzt wegwerfen kann." © Hans-Joachim Winckler, NN

Der Mittelaltermarkt hätte dieses Jahr auf eine großes Bühne verzichtet. Einzig zwei kleine Podien hätte es gegeben, und Walk-Acts waren geplant.
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Der Mittelaltermarkt hätte dieses Jahr auf eine großes Bühne verzichtet. Einzig zwei kleine Podien hätte es gegeben, und Walk-Acts waren geplant. © Hans-Joachim Winckler, NN

Selina Frondorf wollte auf dem Mittelaltermarkt Flammlachs verkaufen: "Wir sind alle sehr niedergeschlagen. Man hatte zwar das Gefühl, dass noch was kommen wird, aber dass es so drastisch wird, damit haben wir nicht gerechnet. Was da dran hängt, nicht nur für die Standbetreiber, auch für die Mitarbeiter und die Veranstalter. Wir haben vor über zwei Monaten mit der Vorbereitung angefangen. Der Weihnachtsmarkt hätte wirklich noch mal etwas verändern können an unserer Situation, damit steht und fällt für viele das Jahr. Das muss man erst einmal verdauen."
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Selina Frondorf wollte auf dem Mittelaltermarkt Flammlachs verkaufen: "Wir sind alle sehr niedergeschlagen. Man hatte zwar das Gefühl, dass noch was kommen wird, aber dass es so drastisch wird, damit haben wir nicht gerechnet. Was da dran hängt, nicht nur für die Standbetreiber, auch für die Mitarbeiter und die Veranstalter. Wir haben vor über zwei Monaten mit der Vorbereitung angefangen. Der Weihnachtsmarkt hätte wirklich noch mal etwas verändern können an unserer Situation, damit steht und fällt für viele das Jahr. Das muss man erst einmal verdauen." © Hans-Joachim Winckler, NN