Der Erosion wird das Wasser abgegraben
25.6.2015, 16:14 UhrDas Vorhaben ist, wie bereits berichtet, Teil eines vom bayerischen Landwirtschaftsministerium gestarteten Modelprojektes, dessen Ziel es ist, die Abschwemmung von wertvollen Bodenteilchen und Dünger bei extremen Niederschlägen in die Bäche und Flüsse zu reduzieren. Für die Initiative „boden:ständig“ sind bayernweit 31 Objekte ausgewählt. Davon liegen zwei in Mittelfranken. Bei Heidenheim soll der Verlandung des Hahnenkammsees entgegengewirkt werden und bei Vogtsreichenbach geht es darum, künftig zu verhindern, dass es Erdreich aus den darüber liegenden Ackerflächen über den Hang und die Ortsverbindungsstraße in den bei Ammerndorf in die Bibert fließenden Reichenbach schwemmt.
Zwar fand in der Gemarkung keine Flurbereinigung statt, doch auch hier ist die früher übliche, sehr kleinteilige Bewirtschaftung Vergangenheit. So geht heute auch kein Anlieger mehr bei Starkregen hinaus, um per Hand mit der Haue das Wasser zu lenken, berichtete ein Grundbesitzer.
Während an zwei Bereichen die Wasserrückhaltung ohne Eingriffe in die Besitzstände und technische Baumaßnahmen zu schaffen ist, geht es nach den Erkenntnissen der „bodenständig-Projektgruppe“ am Hang östlich von Vogtsreichenbach nicht ohne Grenzverschiebungen. Deswegen soll die Flur in einem vereinfachten Verfahren bereinigt werden. Unter anderem soll dabei ein aufgelassener Weiher zu einem Rückhaltebecken umfunktioniert, weitere Rückhaltungen angelegt und die Gräben ökologisch gestaltet werden.
Laut Dieter Speer und Petr Minarik, die als Projektbetreuer vom Landschaftspflegeverband die Planungen vorstellten, fallen für die Beteiligten keine Kosten an. Denn die 30 Prozent Eigenleistung, die neben den 70 Prozent Fördermitteln vom Staat anfallen, werden voraussichtlich die Kommunen übernehmen.
Abteilungsleiter Wolfgang Zilker von der Direktion für ländliche Entwicklung in Ansbach geht davon aus, dass nach einem Jahr Planung die Umsetzung im zweiten Jahr erfolgen wird. Die Gesamtkosten lassen sich derzeit nicht abschätzen. Weil es sich um einen kleinen Teilnehmerkreis handelt, soll keine Vorstandschaft gewählt werden, sondern alle Beschlüsse jeweils in Teilnehmerversammlungen gefällt werden.
Nach den Vorgesprächen und den Äußerungen bei der Veranstaltung dürfte der Realisierung kaum mehr etwas im Wege stehen. Bis Mitte Juli bleibt allen Beteiligten noch Bedenkzeit, dann sollen die erforderlichen Vereinbarungen unter Dach und Fach gebracht werden.
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