Der Macher fürs Handwerk

23.5.2011, 16:00 Uhr
Der Macher fürs Handwerk

© Hans-Joachim Winckler

40-Stunden-Woche? Von wegen. „Das sind im Schnitt eher 60 bis 70 Stunden“, sagt Thomas Mörtel und ergänzt: „Aber ich würde es nicht machen, wenn’s keinen Spaß bringen oder ich nichts erreichen würde.“

Drei Jahre ist es nun her, dass Mörtel den Posten des Geschäftsführers der Kreishandwerkerschaft von Karl-Heinz Tiefel übernommen hat. In dieser Zeit hatte der ehemalige Architekturbüro-Chef und frühere Fürther Bauamtsmitarbeiter drei besondere Anliegen: „Den Menschen den Wert des regionalen Handwerks weiter ins Bewusstsein zu bringen, die Kontakte mit Städten und Gemeinden zu fördern, und für unsere Mitglieder Fortbildungen sowie Einzelfallhilfe und Problemberatung anzubieten.“

Am wichtigsten sei dabei aber, „den Regionalgedanken in den Köpfen der Bürger noch weiter zu verwurzeln“, so Mörtel. Mit zusammen rund 3000 Handwerksbetrieben in Stadt und Landkreis, insgesamt etwa 17000 Beschäftigten und aktuell gut 1100 Auszubildenden sei das Fürther Handwerk ganz klar „der größte Arbeitgeber unserer Region“ – und damit eine durchaus ernstzunehmende Wirtschaftssäule.

Für diese Einsicht macht sich Mörtel auch bei den Entscheidern in Städten und Gemeinden stark, aktuell mit der seit 2010 laufenden Handwerks-Aktion „Fahnen vorm Rathaus“, die sowohl bei Bürgern als auch in den Ämtern schon Aufsehen erregte. Gemeinsam gehisste Flaggen von Handwerk und Gemeinde vor den Rathäusern signalisieren dabei den Kooperationswillen beider Seiten für künftige Projekte: „Diese Woche waren wir mit der Aktion in Veitsbronn, danach stehen für dieses Jahr noch sieben Stationen im Landkreis auf dem Programm“, sagt Mörtel.

Der Macher fürs Handwerk

© mag



Auch die heutige Mitgliedschaft der Kreishandwerker in diversen regionalen Verbänden, Wirtschaftsvereinen und Netzwerken geht auf Mörtels Konto als Geschäftsführer: „Schon im Jahr 2008 sind wir der Regionalbewegung Franken beigetreten. Heute sitzen wir unter anderem im Regionalmanagement des Landkreises und im Steuerungskreis von ‚Gutes aus dem Fürther Land‘“.

Zudem initiiere man mit der IHK das Projekt „Wirtschaft vor Ort“ und in Zusammenarbeit mit dem Fürther Quartiersmanagement und dem Bauamt das Netzwerk „Handwerk Denkmalpflege“, nennt Mörtel ein paar der Projekte, die in den letzten drei Jahren realisiert wurden.

Aber auch die Mitgliederbetreuung nimmt der Geschäftsführer ernst: Die Kreishandwerkerschaft veranstaltet inzwischen eine Fortbildungsreihe mit wechselnden Schwerpunkten für die angeschlossenen Betriebe. Nach den Themen „Kommunikation“ und „Gesundheit und Ernährung“ stehen die Fortbildungen 2011 ganz unter dem Motto „Facebook, Twitter und neue Medien“. Aufgrund der großen Resonanz werde die Reihe auf jeden Fall weitergeführt.

Auch in Zukunft will Mörtel künftig seine drei Hauptfelder beackern: das regionale Handwerk stärker ins Bewusstsein von Bürgern und Entscheidern rücken, den Dialog mit den Kommunen fördern und auch den Verbandsmitgliedern stets mit Rat und Tat zur Seite stehen.

Dabei setzt Mörtel weiter auf die gute Zusammenarbeit mit dem Verbandsvorstand: „Ohne deren ehrenamtliches Engagement wäre vieles nicht so gut und schnell umzusetzen gewesen.“