Der Weg zum Multiplex-Kino ist geebnet

26.7.2012, 16:00 Uhr
Der Weg zum Multiplex-Kino ist geebnet

© Entwurf: Atelier Achatz Architekten

Dem fünf Millionen Euro teuren Projekt – gewöhnungsbedürftiger Arbeitstitel: „Kleeblatt Kinoplex Fürth“ — auf etwa 4000 Quadratmetern gegenüber dem ehemaligen Marktkauf-Komplex steht damit nichts mehr im Weg. Die Fürther Kommunalpolitiker zeigten sich erleichtert, denn bis zuletzt waren Zweifel an der Realisierung der hochfliegenden Pläne auf der Bahnfläche am Rande der Innenstadt geblieben.

Stadt abgesichert

Ach, langjähriger Betreiber des City-Kinocenters an der Rudolf-Breitscheid-Straße, wird das Gelände von der Stadt kaufen, anschließend bleibt ihm ein halbes Jahr Zeit, um mit dem Bau zu beginnen. Tut er es nicht, fällt das Grundstück wieder an die Kommune zurück; auf diese Weise will man sich im Rathaus die Möglichkeit offenhalten, bei einem Scheitern schnell andere Kinointeressenten an Land zu ziehen. Geht alles glatt, könne die Multiplex-Eröffnung für den Herbst des nächsten Jahres ins Auge gefasst werden, heißt es.

Alfred Ach unterstrich im Stadtrat, er wolle ein Haus auf modernstem Stand schaffen, das die Kinogänger aus Fürth und dem Landkreis wieder vor Ort bindet. Sechs Säle sind vorgesehen, zwei weitere könnten später hinzukommen. Allesamt sollen sie mit neuester Technik ausgestattet werden, also auch zu einem guten Teil für 3-D-Projektion tauglich sein. Daneben wird Gastronomie mit einem Außenbereich und Südterrasse die Kunden an die Gebhardtstraße locken; im Parkhaus gegenüber können sie ihre Autos abstellen.

Der für das Vorhaben engagierte Münchner Kinoarchitekt Walter Achatz – „mit Sicherheit der Beste in Deutschland“, so Ach euphorisch — hat in seinen ersten Entwürfen für Fürth einen überaus markanten Komplex skizziert: Den Eingangsbereich samt Gastronomie markiert ein hoher Glaskegel mit abgeschrägtem Dach, an ihn schließen sich drei leicht versetzte Quader an, in denen drei Säle mit je 166 und drei mit je 104 Plätzen untergebracht sind. Ob es tatsächlich exakt so kommt, muss sich im Rahmen der Baugenehmigung durch die Stadt zeigen.

Doch reicht all das, um die Kundschaft weg von den Multiplexen in den Nachbarstädten und zurück nach Fürth zu lotsen? Entsprechende Bedenken wischte Achatz, der nach eigenen Angaben in den vergangenen 18 Jahren schon 500 Kinos in Deutschland geplant hat, vor dem Stadtrat beiseite: „Überhaupt keine Sorge“ habe er diesbezüglich, denn die Technik bei Projektoren und Leinwänden habe sich in den vergangenen zehn Jahren so rapide entwickelt, dass Kinos wie das einst gefeierte „Cinecittà“ in Nürnberg „leider schon wieder veraltet sind“. Diesen Wettbewerbsvorteil werde sich das Fürther Projekt zunutze machen.

 

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