Die Großmeister düpiert

11.9.2014, 20:15 Uhr
Leon Mons (links) aus Forchheim setzte sich in Fürth durch.

© Huber Leon Mons (links) aus Forchheim setzte sich in Fürth durch.

Mit einem Remis in seiner letzten Partie gegen den gebürtigen Letten GM Lev Gutman (SV Lingen) vermasselte der Internationale Meister (IM) Mons dem indischen Großmeister (GM) Jha Sriram seinen ersten Turniererfolg in Europa. Für Sriram (6,0) blieb Rang zwei, GM Aloyzas Kveinys (5,5) folgte auf Platz drei.

Hubert Seibold, seit sechs Jahren Vorsitzender des Turnier-Ausrichters SK Zirndorf, wertet die Premiere als vollen Erfolg. Mit fünf Groß-, zwei Internationalen und sechs FIDE-Meistern war der Auftakt im Hotel Pyramide stark besetzt. Der jüngste Spieler war der neunjährige Tom Högner (SC Erlangen), der älteste Helmut Süß (73, SC Noris Tarrasch Nürnberg), und sogar ein sehbehinderter Teilnehmer wagte sich an das Abenteuer: Frank Schellmann aus Halle.

Spielerisch überzeugte vor allem die junge Generation: „Die größten Überraschungen sind Nachwuchsspieler wie der 18-jährige Jonas Hacker oder der 19-jährige IM Léon Mons“, sagt Turnierorganisator Wolfgang Fiedler (SK Zirndorf). Hacker, ein Eigengewächs der SG Büchenbach/Roth, sitzt bei der SG Speyer-Schwegenheim in der 2. Bundesliga West am Brett. Mons, ein beim SC Forchheim groß gewordener Internationaler Meister und Kaderspieler des Deutschen Schachbundes, darf sogar in der 1. Bundesliga starten, allerdings für den SC Eppingen.

Während Hacker die etablierten Favoriten das Fürchten lehrte und hintereinander den Russen GM Vyacheslav Ikonnikov und den Litauer GM Aloyzas Kveinys in dramatischen Zweikämpfen niederrang, ließ sich Mons nicht aus der Ruhe bringen und blieb als einer von ganz wenigen ohne Niederlage.

Aus der Ukraine, Tschechien, Russland, Litauen, Italien und sogar Indien stammten die Brettstrategen. Während Jha Sriram sich auf einer Turnier-Tournee befindet und zuletzt im westafrikanischen Ghana Matt setzte, kamen andere Spieler aus der Nachbarschaft mit dem Fahrrad: Der Schwerpunkt des Breitensportevents lag in der näheren Umgebung. Die größte Delegation schickte SC Noris Tarrasch Nürnberg.

Helmut Süß, Schach-Urgestein der Region und mit 73 Jahren der älteste Spieler im Gizeh-Saal, freute sich, dass er nach zwölf Jahren Pause wieder in der Pyramide am Brett sitzen durfte. „Hier gibt es wunderbare Räumlichkeiten, eine familiäre Atmosphäre und spannende Partien.“ Im nächsten Jahr ist die Fortsetzung bereits geplant. Dann wohl mit weit über 100 Spielern.

Platzierungen der Spieler aus Stadt und Landkreis:26. Gunther Hörmann (TSV Cadolzburg), 36. Hans Gerl (SK Zirndorf), 37. Burkhard Zühlke (SK Zirndorf), 57. Reinhard Kotz (SV Puschendorf), 51. Carsten Lange (SK Zirndorf), 61. Martin Drees (TSV Cadolzburg), 66. Jörg Strascheswki (TSV Cadolzburg), 70. Thomas Bildt (SK Zirndorf), 75. Peter Weißmann (SK Zirndorf), 86. Michael Gude (SF 1951 Fürth).

www.pyramidencup-zdf.de

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