Diese Corona-Regeln gelten im Fürther Freibad

Luisa Degenhardt

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7.6.2020, 14:17 Uhr
Diese Corona-Regeln gelten im Fürther Freibad

© Foto: Hans–Joachim Winckler

Nervosität im Hinblick auf die Eröffnung sucht man bei Freibad-Betreiber Horst Kiesel dieser Tage vergeblich. Stattdessen trifft man auf Gelassenheit. "Ich sehe das entspannt, weil ich weiß, dass die Menschen in der jetzigen Situation vorbereitet sind." Wenn die Saison am Montag am Scherbsgraben beginnt, braucht es dennoch die Disziplin der Besucher – denn sie müssen sich an neue Regeln halten.


Statt Warteschlange: Fürther Freibad führt Online-Ticket ein


Am Freitagnachmittag waren die Mitarbeiter nach zwei Wochen Vorbereitungszeit mit dem letzten Feinschliff beschäftigt: Sie brachten Schilder und Abstandsmarkierungen am Eingang an, montierten Plexiglasscheiben und kümmerten sich um die Gestaltung der Laufwege – die Besucher werden in eine Richtung gelenkt, damit sie sich möglichst selten in die Quere kommen.

Zwei Zeitfenster stehen für einen Besuch zur Auswahl: von 8 bis 13.30 Uhr oder von 14.30 bis 20 Uhr. Während der einstündigen Pause wird die Anlage gereinigt und desinfiziert. Zusätzlich zur Barkasse soll in den kommenden zwei Wochen ein Online-Ticketsystem an den Start gehen.

In der Schlange vor dem Eingang gilt ein Mindestabstand von 1,5 Metern, alle Gäste ab sechs Jahre müssen dort eine Mund-Nasen-Bedeckung tragen – auch im Gastronomie-Bereich ist diese Pflicht. Kinder bis 14 Jahre dürfen nur in Begleitung eines Erwachsenen rein. An der Kasse müssen die Fürther ihre Kontaktdaten hinterlassen. Wer möchte, kann den Bogen im Internet unter www.infra-fuerth.de/corona herunterladen, ausfüllen und den Ausdruck mitbringen. "Dann geht es schneller", heißt es in einer Mitteilung der infra. Wer Saisonkarten kaufen will, muss gleichzeitig eine Dauerkabine mieten.

Auf der Liegewiese heißt es ebenfalls: Abstand halten, und zwar eine Handtuchlänge. 1300 Besucher dürfen täglich kommen, davon 500 gleichzeitig am Vormittag, 800 am Nachmittag. (Update: Seit 4. Juli liegt die Marke höher: Bis zu 1000 Menschen pro Zeitblock sind nun erlaubt.) "Wir haben so viel Raum, dass jeder mindestens zwei, drei Meter Platz lassen kann", sagt der Betreiber. Er ist voller Zuversicht, dass dies klappt.

Eigentlich gilt die Maskenpflicht auch auf den Wegen, zum Beispiel zum Ausgang oder zum WC. Kiesel hofft, dass die Gäste verantwortungsvoll damit umgehen. "Dann sehe ich keinen Grund, auf dem Weg zum Becken die Maske aufsetzen zu müssen." An den Pools kontrollieren Mitarbeiter den Einlass, damit sich darin nicht zu viele Badende tummeln.

So dürfen maximal zehn Kinder ins Planschbecken. Auch hier überwacht ein Angestellter, dass alles nach Plan läuft. Kiesel baut auf Verständnis und darauf, dass "die Leute nicht zu lange im Becken sind, damit jeder schnell drankommt." Um das Corona-Konzept umsetzen zu können, brauche es mehr Personal als im Normalbetrieb – "wie wenn das Bad mit bis zu 7000 Leuten belegt ist". Um die Ansteckungsgefahr zu minimieren, sind nur die kalten Duschen im Außenbereich zugänglich, die Duschräume dagegen nicht.

Unterdessen bleibt das Jugendbad in Burgfarrnbach für die Saison 2020 geschlossen. Die infra nutzt die Zeit, um das Becken zu sanieren.

Am Scherbsgraben dagegen will man am Montag pünktlich um 8 Uhr aufsperren. Angesichts der derzeitigen Temperaturen erwartet Kiesel keinen großen Ansturm – stattdessen rechnet er mit einem sanften Start in die Saison. Infra-Geschäftsführer Marcus Steurer ist trotz aller Vorschriften froh, dass es losgehen kann: "Auch wenn ein Regelbetrieb nicht möglich ist, können wir unseren Badegästen doch ein Stück Normalität bieten." Die momentanen Vorgaben sind vorerst für die nächsten 14 Tage gültig. "Je nachdem, wie die Lage sich dann darstellt, kann es entweder weitere Lockerungen, aber auch Verschärfungen geben".

Horst Kiesel zählt indes darauf, dass die Besucher ihren Teil dazu beitragen, dass die Vorgaben eingehalten werden können. "Ich habe keine Bedenken, dass das schiefgeht."

Die Landkreis-Bäder starten später in die Saison. Ein Bericht dazu folgt.

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