Dreifachturnhalle: Dach wird noch getestet
9.4.2015, 06:00 UhrWie berichtet, hat sich die Stadt für ein ungewöhnliches Dach entschieden, das das Bauwerk wie ein Regenschirm überspannt – und das es in dieser Form offenbar noch nirgendwo gibt: Zwei lichtdurchlässige Membranen sollen die Halle gegen Regen, Hagel und Schnee abschirmen, zwischen denen eine ebenfalls transparente Dämmschicht eingezogen wird.
Die robuste, weiße Außenhaut haftet bereits seit Jahresbeginn fest an der stählernen Tragekonstruktion. Im Großen und Ganzen sei sie fertig, sagt Christine Lippert, Leiterin der technischen Gebäudewirtschaft. An manchen Stellen müsse sie eventuell noch einmal nachgespannt werden. Ansonsten aber sieht die Hülle so aus, wie sich das die Planer vorgestellt haben.
Die Innenhaut indes hat man noch immer nicht aufziehen können. Anders als bei der Außenmembran, für die eine Zulassung vorliegt, musste die Stadt erst untersuchen lassen, ob auch ihre dreischichtige Wunschkonstruktion Wind und Wetter standhält und wie sie sich im Brandfall verhält. Schon die Suche nach einer geeigneten Materialprüfungsanstalt zog sich hin. Noch immer liegen Lippert zufolge keine Testergebnisse vor. Wann damit zu rechnen ist, sei derzeit, auch wegen der Osterferien, „schwer zu sagen“.
Was aber ist, wenn die Speziallösung im Labortest durchfällt? „Davon gehen wir im Moment nicht aus“, sagt Lippert. Es handle sich zwar nicht um ein Standardprodukt, doch sie sei zuversichtlich, dass sich die Kombination als praxistauglich erweise.
Tatenlos abwarten muss und kann die Stadt nicht: „Wir müssen unter Druck weiterarbeiten, Zeit können wir uns nicht lassen“, sagt Lippert. Schließlich soll das künftige Julius-Hirsch-Sportzentrum spätestens zu Beginn des neuen Schuljahres dem Vereins- und Schulsport zur Verfügung stehen. Zurzeit wird weiter an der Fassade gearbeitet und die Haustechnik installiert. Als nächstes sollen die sanitären Anlagen gefliest werden. Auch um die Außenanlagen muss man sich kümmern. Der Sportboden wird erst zum Schluss verlegt.
Vorher muss auch die Tribüne eingebaut werden, für die – dank erhöhter Finanzzuweisungen des Freistaats und unerwartet hoher Gewerbesteuereinnahmen – kurzfristig doch noch Geld bereitgestellt werden konnte. Die Kosten des Bauprojekts erhöhen sich damit um rund 240 000 Euro auf 14 Millionen Euro. Eine Tribüne war ursprünglich vorgesehen gewesen, aus Spargründen aber gestrichen worden. Die Ausschreibung läuft, die Entscheidung für einen Hersteller ist Lippert zufolge noch nicht gefallen.
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