Edles aus Zirndorf

21.3.2015, 21:00 Uhr
Edles aus Zirndorf

© Foto: Glaser

Sie ist nicht sehr breit, aber über 25 Meter lang, die neue Anlage für das Bandgalvanikverfahren. „Durchschnittlich 15 Meter Metallband können so pro Minute beschichtet werden“, erklärte Juniorchef Florian Heid anlässlich einer Besichtigung durch Fürths Landrat Matthias Dießl und Zirndorfs Bürgermeister Thomas Zwingel. Maximal seien sogar 30 Meter machbar. In einem Durchlaufbad werden dabei Buntmetallbänder unter dem Einsatz galvanischer Beschichtung mit Metallen wie Kupfer, Nickel, Zinn und Gold veredelt.

In ganz Deutschland, so Seniorchef Ludwig Heid, gebe es nur vier oder fünf andere Unternehmen, die in der Lohngalvanik arbeiten – also im Auftrag anderer Firmen Metalle nach deren Bedarf veredeln – und die über eine derart fortschrittliche Anlage verfügen: „In ganz Bayern sind wir der erste Betrieb dieser Art.“

Seit der Gründung durch Willi Heid im Jahr 1952 hat das heute in dritter Generation geführte Familienunternehmen ein kontinuierliches Wachstum verzeichnet, berichtet Ludwig Heid. Der Hallenneubau soll nun dazu beitragen diese Erfolgsgeschichte fortzuschreiben.

Die innovative Produktionsanlage und das generelle Wachstum des Unternehmens haben sich auch auf die Zahl der Belegschaft ausgewirkt. Seit Juni 2014 wurden in dem Betrieb bereits sechs neue Vollzeit-Arbeitsplätze geschaffen. Weitere zehn sollen in den nächsten Monaten folgen: „Bis Ende 2015 werden wir statt derzeit 15 schon rund 25 Mitarbeiter beschäftigen“, prophezeit Florian Heid.

Spezialisiert hat sich die Heid Metallveredelung auf galvanische Beschichtungsverfahren in Trommeln und von langen Buntmetallbändern im Durchlaufbad. An beiden Längsseiten der kürzlich in Betrieb genommenen Maschine sind nacheinander die Elektrolyse-Becken für die verschiedenen Metallbeschichtungen aufgereiht, 21 Meter auf jeder Seite, also 42 Meter Gesamtlänge für den Produktionsprozess.

Ausgeklügeltes System

Da sich zudem das Metallband während des Durchlaufs bei Bedarf umdrehen lässt, können in einem einzigen Arbeitsgang vorne und hinten gleich mehrere Beschichtungen mit verschiedenen Metallen auf die Oberflächen aufgebracht werden. Hinzu kommt ein ausgeklügeltes, von Florian Heid selbst mitentwickeltes Heizungssystem samt Blockheizkraftwerk, das zum Beispiel die Abwärme aus den Durchlaufbädern zwischenspeichern kann und sie später wieder nutzbar macht: „So arbeiten wir in hohem Maße kosten- und energieeffizient.“

Mit großem Interesse ließen sich Dießl, Zwingel und die übrigen Gäste aus regionaler Wirtschaft und Industrie die überlange Bandgalvanik-Anlage und deren Produktionsabläufe von den beiden Firmenchefs genauer erklären. „Ich freue mich sehr, dass die Firma Heid am Standort expandiert und alle komplexen Anforderungen erfüllt hat, die an einen Galvanikbetrieb gestellt werden“, betonte der Landrat.

Man sehe hier „ein Beispiel für gut funktionierende regionale Wirtschaftskreisläufe“. Von derartiger Innovations- und Investitionsfreude vor Ort, davon zeigte sich Dießl in Zirndorf überzeugt, können letztlich auch andere lokale Firmen kräftig profitieren.

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