Ein Trägerverein fürs FürthWiki
15.7.2012, 16:00 UhrSie wollen wissen, wer das Pfeifndurla war? In welchem Haus Gustav Schickedanz zur Welt kam? Oder welcher Architekt das Rathaus gebaut hat? Kein Problem, mit einigen Klicks durch das FürthWiki werden Sie fündig. Das Internetlexikon, das zum tausendsten Geburtstag der Stadt im Jahr 2007 aus der Taufe gehoben wurde, verfügt inzwischen über 3000 Einträge zur Stadtgeschichte, aber auch zu Themen, die den Bürgern im Hier und Jetzt auf den Nägeln brennen.
Väter des Projekts sind die beiden Herzensfürther Mark Muzenhardt und Felix Geismann, die damals der Meinung waren, dass Fürth ein aktuelles Lexikon fehlt. Fünf Jahre später ist die Zeit gekommen für die Gründung eines Trägervereins. „Es ist nicht gut, wenn das Wohl und Wehe eines solchen Projekts von Einzelpersonen abhängt“, sagt Geismann. Wenn diese irgendwann keine Lust mehr hätten und die Seiten aus dem Netz nähmen, wäre die mühselige Arbeit vieler „für die Katz’“, pflichtet Muzenhardt bei. Und natürlich diene der Verein als „juristische Absicherung“, sollte es Beschwerden über einzelne Artikel geben.
An der Gründungsversammlung nahmen zwölf Fürther teil — vom Mittzwanziger bis zum Senior. „Eine bunte Mischung durch die Gesellschaft“, sagt der neue zweite Vorsitzende, Günter Scheuerer. Chef des Vereins, der offiziell „FürthWiki — Verein für freies Wissen und Stadtgeschichte“ heißt, ist Gründer Mark Muzenhardt. Felix Geismann ist Teil des vierköpfigen Kuratoriums, dem unter anderem Stadtheimatpfleger Alexander Mayer angehört. Dieses Kontrollgremium soll über den Inhalt der Seiten wachen und im Streitfall entscheiden, ob Beiträge gelöscht werden müssen. Wie es sich für ein Wiki gehört, kann jeder mitarbeiten, der sich dazu berufen fühlt.
Wo viele schreiben, steht viel Müll — diesen Vorwurf, mit dem auch Wikipedia zu kämpfen hatte, wollen Muzenhardt und Co. nicht gelten lassen. Im Gegenteil: Sie glauben, dass ein Einzelner fehleranfälliger ist als der Schwarm. „Im Wiki wird aus dem Inselwissen Einzelner das Sammelwissen Vieler“, sagt Geismann und spricht von einem Traum: „Wenn Schüler auf das FürthWiki zugreifen, wenn sie ein Referat erstellen müssen, dann haben wir viel erreicht.“
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