Eine Schokolade wie keine andere

4.4.2019, 19:25 Uhr

Entstanden ist die Idee in Münster, bei der freien Lastenradinitiative "Lasse — dein Lastenrad für Münster". Von hier aus machten sich bei der ersten Schokofahrt im Frühjahr 2017 vier Radler auf den Weg. Im Herbst 2017 fuhren bereits 26 Menschen aus fünf Städten nach Amsterdam und zurück.

Während der Nahbereich in Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen mit Lastenrädern direkt von Amsterdam beliefert wird, versorgen Etappenfahrten und Stafetten die weiter entfernten Städte und Regionen. Dazu haben sich viele private lokale Gruppen miteinander vernetzt. Ihre Zusammensetzung und Motivation ist vielfältig, alle vereint die Freude am gemeinsamen Radfahren, an einem einzigartigen Erlebnis – und ihre Lust auf Schokolade.

Etwas ganz Besonderes ist schon der Rohstoff aus Kooperativen in Peru und der Dominikanischen Republik vor der Verarbeitung. Er wird mit dem Lastensegler "Tres Hombres" — ein 2009 für den klimaneutralen Frachtdienst umgebautes und als Fischkutter getarntes früheres deutsches Hilfsschiff aus dem Zweiten Weltkrieg — über den Atlantik geschippert. Fast vier Monate dauert die Passage. In Amsterdam werden die 70-Kilo-Säcke Kakaobohnen in der zu 100 Prozent mit regenerativer Energie betriebenen Fabrik Chokolatemakers zu Schokolade verarbeitet und klimaneutral verpackt. Um auch die letzten Kilometer noch ohne fossile Kraftstoffe auszukommen, treten zum Privatvergnügen unentgeltlich die Lastenradler in Aktion.

Um rund 40 Städte in Deutschland und Österreich zu beliefern, müssen sie zusammen etwa 8000 Kilometer strampeln. Und wenn das eigene Rad nicht ausreicht, kann man schon jetzt in über 70 deutschen und österreichischen Städten kostenfrei Lastenräder ausleihen.

Auch Fürth ist mit von der Partie. Bei Velomondial in der Gebhardtstraße 37 kann gegen Kaution die "Flotte Gerti" über den Allgemeinen Deutschen Fahrrad Club ausgeliehen werden. Ein Fürther Ehepaar hat das Lastenrad als Hochzeitsgeschenk bekommen und stellt es der Allgemeinheit zur Verfügung.

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