Einwohnerzahl steigt: Immer mehr Nürnberger ziehen nach Fürth
7.3.2019, 19:53 UhrMehr Einwohner: Nimmt man die Daten, die das Amt für Stadtforschung und Statistik der Städte Fürth und Nürnberg jüngst in seinem Jahresrückblick veröffentlichte, ist die Einwohnerzahl der Kleeblattstadt 2018 über die 130.000-Marke geklettert: Demnach lebten hier am 31.12.2018 exakt 130.181 Menschen - 1191 mehr als im Jahr zuvor. Grundlage ist das Melderegister der Stadt.
Allerdings: Einig sind sich die Statistiker in Sachen Bevölkerungszahl nicht. Das bayerische Landesamt für Statistik nutzt eine andere Berechnungsgrundlage. Seine Zahl liegt immer etwas niedriger (2018: 128.381). Fest steht: Das Bevölkerungswachstum hat sich gegenüber den Vorjahren abgeschwächt.
Geburtenplus: In den vergangenen Jahren stieg die Geburtenzahl stetig, nun aber wurde der Geburtenrekord aus dem Vorjahr nicht ganz erreicht: Exakt 1364 kleine Neu-Fürther erblickten 2018 das Licht der Welt - 23 weniger als im Jahr zuvor. Dennoch gab es erneut mehr Geburten als Sterbefälle (1321). Somit kann die Stadt Fürth einmal mehr ein "natürliches Wachstum" verzeichnen - als eine der wenigen Städte in Deutschland, wie das Rathaus in einer Pressemitteilung betont. Die beliebtesten Namen, die im Standesamt eingetragen wurden, waren bei Jungen Felix, Paul, Ben und Elias, bei Mädchen Emilia, Mia und Emma.
Die Statistik zeigt auch: Die Zahl der Sterbefälle ist stets am Anfang des Jahres am höchsten, im dritten Quartal am niedrigsten.
Zuzüge und Zuwanderung: Nürnberg und Fürth wachsen, weil immer mehr Menschen hier wohnen möchten. Allerdings gibt es dabei einen auffälligen Unterschied.
Beide Städte zählen mehr Zuzüge als Fortzüge, beide verbuchen Wanderungsgewinne aus dem restlichen Bayern, aus anderen Bundesländern und aus dem Ausland. Wenn es aber speziell um Umzüge innerhalb der Region geht, zeigt sich: Fürth profitiert seit Jahren von Zuzügen aus dem Umland und gerade aus Nürnberg. Es zieht mehr Menschen von dort in die Kleeblattstadt als umgekehrt (und sie machen die Kleeblattstadt jünger). Nürnberg hingegen verliert unterm Strich Menschen an Fürth und ans Umland.
Die Zuwanderung aus der EU setzt sich fort, insbesondere aus Rumänien und Bulgarien. Wie das Stadtforschungsamt beobachtete, hat bereits 2017 die rumänische Bevölkerung die griechische in Fürth überholt. Türken machen mit 4312 Menschen weiter den größten Anteil der ausländischen Bevölkerung aus, vor den Rumänen (3467) und Griechen (3088).
Einbürgerungen: Die Zahl der Einbürgerungen stieg deutlich: von 133 im Jahr 2017 auf 212 bis Ende 2018 (plus 60 Prozent).
In Heiratslaune: 2018 wurde mehr geheiratet: 684 Paare gaben sich im Rathaus und im Schloss Burgfarrnbach das Ja-Wort - 49 mehr als 2017.
Kirchenaustritte: Nachdem die Austrittswelle in den vergangenen Jahren leicht abgeebbt war, entschieden sich wieder mehr Menschen – nämlich 958 - dazu, aus den christlichen Kirchen auszutreten (2017: 749).
Kultur und Sport: Alle Museen konnten ihre Besucherzahlen steigern, auch weil das Jubiläumsjahr mit vielen Veranstaltungen verbunden war. Das Stadtmuseum legte um 46 Prozent zu, das Jüdische Museum um 56,9 Prozent. Das Stadttheater darf sich über ein Besucherplus von acht Prozent freuen. Das neue Ludwig-Erhard-Zentrum (LEZ) zog in den ersten Monaten 23.000 Menschen an.
Auch in den Sportpark Ronhof kamen mehr Gäste als im Vorjahr (plus 2,7 Prozent) Aber: Der Zuwachs ist nicht den Spielen des Kleeblatts, sondern sonstigen Veranstaltungen zu verdanken. Bei den Partien der SpVgg Greuther Fürth nahm die Besucherzahl um 1,8 Prozent ab.
Arbeitslosenquote: Die Arbeitslosenquote hat sich weiter verringert, sie fiel auf 4,6 am Ende des Jahres 2018 (Vorjahr: 4,9). Wie das Rathaus mitteilt, sei es innerhalb von sechs Jahren gelungen, über 6000 neue sozialversicherungspflichtige Jobs in der Stadt zu schaffen. Allein 2018 kamen 800 dazu.
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