Experten: Gratisparkplätze schaffen nur Probleme
22.7.2019, 11:00 UhrÜber 100 der 436 Parkplätze werden derzeit zum Nulltarif angeboten. Wie Jens Lauterbach vom beauftragten Nürnberger Planungsbüro PB-Consult herausgefunden hat, verleitet ein solch günstiger Stellplatz Autofahrer dazu, ihre Wagen dort stunden- wenn nicht gar tagelang stehen zu lassen. Damit blockieren sie dringend benötigte Stellflächen für die Wirtschaft.
"Das beste Verkehrslenkungsmittel ist die Parkgebühr", sagte Lauterbach beim Vorstellen der Studie im städtischen Bauausschuss. Wie berichtet, will die Stadt an der Gebhardtstraße ein auch als Quartiersgarage gedachtes Parkhaus errichten. Von den rund 500 Plätzen sollen 200 für die Autos der Anwohner reserviert werden. Der Straßenraum darf nach Lauterbachs Vorstellungen künftig nur noch als "Überlaufventil" zum Parken genutzt werden. Deshalb muss hier eine deutlich höhere Gebühr verlangt werden als im Parkhaus. Erst wenn das Parkplatzproblem gelöst ist, kann die Umgestaltung der Hornschuchpromenade und Königswarterstraße in Angriff genommen werden.
Doch die Stadt findet für ihr Parkhaus trotz intensiver Bemühungen keine Baufirma. Das liegt nach den Worten von Oberbürgermeister Thomas Jung an dem Wunsch nach einer begrünten Fassade. Die halten die Grünen allerdings für unverzichtbar. Derzeit bereitet die infra eine neue Ausschreibung vor.
Zur Entspannung der Parkplatzsituation soll auch ein Parkleitsystem beitragen. Neben digitalen Anzeigentafeln wird dazu eine App in Erwägung gezogen, über die man gleich die Parkgebühren bezahlen kann.
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