Feuerwehr mit neuem Auto
13.10.2010, 10:15 Uhr Mit der anvisierten Einweihung des Spritzenwagens im Jahr 2011 wäre Steinbach die letzte der sieben Cadolzburger Ortswehren, die mit einem neuen Wagen ausgestattet ist. Mehrere Male stellten sich die Steinbacher hinten an. Zunächst übernahmen sie das alte Wachendorfer Fahrzeug, das mittlerweile 35 Jahre auf dem Buckel hat. Vor drei Jahren hatte der damalige Kommandant Hermann Zempel (SPD) beschlossen, zu Gunsten der Deberndorfer auf einen Neukauf zu verzichten. In der Diskussion um die Anschaffung lobten alle Gemeinderäte die Leistungen der „sehr gut ausgebildeten Feuerwehr“ (Feuerwehrpfleger Heinz Hühnermann, PWG). Zempel hob die „gute Jugendarbeit“ und die wöchentliche Betreuung einer Klasse in der Förderschule hervor.
Nachdem die Investition in den Haushaltsberatungen wegen der knappen Kassen und der damals möglichen Auflösung der Wehr in Seckendorf (die FN berichteten) zurückgestellt wurde, sprachen nun die Gründe aus der Perspektive der großen Mehrheit des Gemeinderates für den Neukauf.
Ein Zuschuss in Höhe von 18000 Euro der Bezirksregierung von Mittelfranken könne nur bis Ende 2011 abgerufen werden, berichtete Bürgermeister Bernd Obst (CSU/FWG). „Das wäre mehr oder weniger das letzte Fahrzeug, das auf lange Sicht von der Gemeinde angeschafft werden müsste“, sagte der Rathauschef.
Allein Strobl stimmte gegen den Neukauf. Bei einem Haushaltsdefizit von über einer Million Euro könne er einer weiteren Investition von etwa 82000 Euro nicht zustimmen, sagte der SPD-Rat. Ein Vermittlungsversuch von Obst scheiterte: Weil die Gemeinde die Investition mit dem Beschluss des Gemeinderates sofort ausschreiben werde, könne ein Kauf-Vorbehalt auf Grund einer sich verschlechternden Kassenlage nicht in den Beschluss eingearbeitet werden, so Kämmerer Günther Oellerich.
Im Zuge der Entscheidung berichtete Obst, dass der Haushalt der Gemeinde für das laufende Jahr von der Staatlichen Rechnungsprüfungsstelle genehmigt worden sei. Jedoch solle der Sparkurs konsequent weiterverfolgt werden, da sich die finanzielle Lage des Marktes in den nächsten Jahren nicht verbessern werde. Zudem sollen die freiwilligen Leistungen, vor allem Zuwendungen an die örtlichen Vereine, geprüft werden.
Den Steinbacher Feuerwehrmännern, die der Sitzung des Gemeinderats beiwohnten, war das egal. Kommandant Thomas Zempel, Sohn von Gemeinderat Hermann Zempel, wollte den einzigen Gegner Johannes Strobl auch nicht als Buhmann sehen. „Das sehen wir sportlich“, sagte er. Außerdem sei die Abstimmung für seine Wehr ja gut ausgegangen, frohlockte Zempel.