Post vom Landratsamt

Fränkischer AfD-Politiker soll Waffenschein abgeben - weil er Mitglied in der Jungen Alternative ist

Julia Ruhnau

Fürther Nachrichten

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25.9.2023, 06:03 Uhr
Der Zirndorfer AfD-Politiker besitzt mehrere Schreckschusswaffen, unter anderem eine Walther P99.

© FUNKE Foto Services Der Zirndorfer AfD-Politiker besitzt mehrere Schreckschusswaffen, unter anderem eine Walther P99.

Die hohen Umfragewerte der Alternative für Deutschland (AfD) sorgen derzeit bundesweit für Schlagzeilen. Allerdings steht die Partei auch in anderer Hinsicht in Fokus: In mehreren Bundesländern gibt es Fälle, in denen die zuständigen Behörden Parteimitgliedern die waffenrechtliche Erlaubnis entziehen wollen. Mal geht es um Waffenbesitzkarten, mal um Waffenscheine.

Einer der Betroffenen ist Bastian Treuheit. Der 25-Jährige sitzt im Zirndorfer Stadtrat und im Kreistag, bei den anstehenden Landtagswahlen ist er AfD-Direktkandidat. Zuletzt stellte er sich gegen die in der Stadt geplante Flüchtlingsunterkunft und die Schaffung von Solarparks. Seit 2016 hat Treuheit außerdem einen Kleinen Waffenschein. Damit darf er nicht nur Schreckschusswaffen besitzen, sondern diese auch in der Öffentlichkeit tragen. Damit könnte nun allerdings Schluss sein. Denn das zuständige Landratsamt will ihm die waffenrechtliche Erlaubnis entziehen.

Der Grund ist Treuheits Mitgliedschaft in der Jungen Alternative Bayern (JA), der Jugendorganisation der AfD. Sie war vom Bundesamt für Verfassungsschutz im Frühjahr zwischenzeitlich als "gesichert rechtsextrem" eingestuft worden. Die AfD hatte allerdings gegen die Entscheidung geklagt, das Verfahren läuft noch. Trotzdem sieht das Landratsamt durch die Mitgliedschaft Treuheits "waffenrechtliche Zuverlässigkeit" nicht mehr als gegeben an.

Was der AfD-Politiker dem Landratsamt entgegnet, warum er Schreckschusswaffen besitzt und was das Landesamt für Verfassungsschutz zu AfD und JA sagt, lesen Sie im Hintergrundartikel auf NN.de.

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