Funkwerk hält am Standort Fürth fest

25.8.2011, 09:00 Uhr
Funkwerk hält am Standort Fürth fest

© André De Geare

Von der Verlagerung betroffen sind laut Wirtschaftsreferent Horst Müller 15 Mitarbeiter. Insgesamt zählt der Fürther Betrieb 106 Festangestellte. Wirtschaftlich ist die Produktionsverlagerung für Müller nachvollziehbar. Glücklich ist der Referent darüber nicht. Schließlich hat er nach der Insolvenz von Plettac 2003 hart um den Erhalt des Fürther Unternehmens gerungen. Mit Funkwerk fand sich schließlich ein potenter Retter.

Höhere Durchsatzraten und Kostensenkung durch Synergien bei der Produktion moderner Überwachungskameras führt die Funkwerk AG für die Produktionsverlagerung ins Feld. Die Zentralisierung hat sich auch im Management niedergeschlagen. Schon im Juni löste Volker Wilkening, Geschäftsführer der Tochtergesellschaft Funkwerk Security Communications, Gérard P. Monin und Markus A. Zoller in der Führung des Fürther Betriebs ab. Wie das Unternehmen in einer Presseerklärung betont, sind außer der Fürther Produktion keine weiteren Betriebsbereiche von der Neustrukturierung betroffen.

Müller hegt nach Gesprächen mit der Unternehmensführung sogar die leise Hoffnung, dass am Fürther Standort wieder neues Personal eingestellt wird. Dies sei auch beim Apothekensoftware-Anbieter Lauer-Fischer am früheren Grundig-Standort in der heutigen Uferstadt im Gespräch. Wie berichtet, müssen nach der Übernahme durch die Koblenzer CompuGroup Medical die Mitarbeiter von Verwaltungsbereichen, Vertrieb und Logistik von der Pegnitz an die Moselmündung umziehen. Der Standort Fürth mit mehr als 200 Arbeitsplätzen wurde jedoch auch hier nicht infrage gestellt.

In der Entwicklung von Sicherheitstechnik hat Grundig electronics über 30 Jahre lang Fürther Wirtschaftsgeschichte geschrieben. Im Januar 1997 übernahm die Plettac electronic security GmbH den Geschäftsbereich mit damals noch 350 Mitarbeitern und einem Jahresumsatz von umgerechnet 58 Millionen Euro. Doch die wirtschaftlichen Probleme waren damit nicht vom Tisch. Bereits 2001 wurden 55 Stellen gestrichen.

Mit neuen Entwicklungen konnte sich Plettac nach der Übernahme durch Funkwerk wieder Marktchancen sichern. Die Mitarbeiterzahl war 2003 allerdings auf knapp 100 geschrumpft. Für das Engagement bei der Schaffung neuer Arbeitsplätze wurde Funkwerk Plettac zwei Jahre später mit dem Jobstar der Metropolregion Nürnberg ausgezeichnet.

 

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