Fürth: Bündnis verurteilt Anschlag auf Gedenkstätte

20.6.2017, 17:00 Uhr
Erst im April wurde die erneuerte Erinnerungstafel unter Mithilfe von Oberbürgermeister Thomas Jung (rechts) an der Uferpromenade angebracht. Jetzt ist sie verschwunden.

© Foto: Daebel Erst im April wurde die erneuerte Erinnerungstafel unter Mithilfe von Oberbürgermeister Thomas Jung (rechts) an der Uferpromenade angebracht. Jetzt ist sie verschwunden.

Am Vormittag des 13. Juni bemerkten Passanten, dass die Gedenktafel für die 1933 im KZ Dachau ermordeten Antifaschisten aus Fürth verschwunden ist. Obendrein ist eine der Birken am Standort mit einer Axt beschädigt worden. Die Tafel stand an der Stelle des ehemaligen Bootshauses des Fürther Kanu-Clubs, in dem Benario und Goldmann Mitglied waren. Die Birken sind noch von ihnen selbst gepflanzt worden.

Schon seit Jahren ist die jetzt gestohlene Tafel Ziel rechter und antisemitischer Anschläge. Sie wurde mehrfach beschmiert, demontiert und in die nahe gelegene Rednitz geworfen, Hakenkreuze wurden ins Metall geritzt. Sie musste deshalb mehrfach wegen Beschädigungen ausgetauscht werden, so zuletzt im April dieses Jahres.

Zudem wurden Sprüche, die die Mörder Benarios und Goldmanns verherrlichten, auf das Pflaster im Umfeld gesprüht und rassistische Flyer auf die vorbeiführende Straße geworfen.

„Wir werden es nicht zulassen, dass die Erinnerung an die beiden Kommunisten und die vielen weiteren Menschen im Widerstand verloren geht oder von Neonazis behindert wird“, sagt Bündnissprecher Niklas Haupt dazu. Das Fürther Bündnis gegen Rechtsextremismus und Rassismus sehe sich in der Tradition des antifaschistischen Wirkens von Rudolf Benario und Ernst Goldmann.

Die Gedenkveranstaltung an der Tafel am 12. April, dem Jahrestag ihres Todes, ist alljährlich eine der wichtigsten Veranstaltungen des Bündnisses.

 

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