Fürth-Festival glänzt mit Überraschungspotenzial

9.7.2017, 21:15 Uhr
Am Samstagabend ging es beim Fürth-Festival auf dem Kirchenplatz rund.

© Thomas Scherer Am Samstagabend ging es beim Fürth-Festival auf dem Kirchenplatz rund.

Wandel, selbst unfreiwilliger, birgt immer Chancen in sich. Ja, auch das ist ein oft zitierter Allgemeinplatz, und doch hat er sich beim Fürth-Festival an einer Stelle als äußerst zutreffend erwiesen: Der Königsplatz entpuppte sich bei seiner Premiere zum allgemeinen Erstaunen als einer der stimmungsvollsten Veranstaltungsorte im Festivaltreiben. Ausgerechnet also jener Standort, der eigentlich nur notgedrungen gewählt wurde, weil man sich wegen der Lärmproblematik auf dem Waagplatz zu eingeschränkt sah.

Auch Musikerin Felicia Peters, die traditionell das Programm mit viel Nachwuchsförderung am Wagplatz organisiert hat und nun auch am Königsplatz aktiv bleibt, zeigte sich entzückt. Einfach "happy" sei sie, das nach allen Seiten hin offene Szenario ziehe mehr Besucher an. Am Abend dicht gefüllte Reihen in bester Stimmung bestätigten diese Einschätzung.

Skeptiker, die sich hier vorab beim besten Willen kein Konzertgeschehen vorstellen konnten, wurden eines Besseren belehrt. Geradezu lauschig ging es selbst in der Hitze des Hochsommertags im Schatten der beiden großen Bäume und trotz der vorbeiführenden B 8 zu, als Kulisse hinter der kleinen Bühne ragte der Rathausturm auf. "Ein bisschen wie bei einem Berliner Straßenfest" komme es ihm hier vor, kommentierte ein Besucher.

Dennoch muss man festhalten: Durch den sukzessiven Wegfall der Bühnen in der Gustavstraße, im Rathaushof und am Waagplatz hat das Festival drei besonders prächtige Spielstätten verloren und an Ambiente eingebüßt. Das freilich tut der Stimmung und dem Zustrom zu den sechs Spielorten in der Innenstadt keinen Abbruch – zumal, wenn das Wetter so wunderbar dazu passt wie insbesondere am Samstagabend.

Zwischen der bestens gefüllten Freiheit mit ihrem Allstars-Gemischtwarenladen, dem im Salsa-, Rumba- und Samba-Rhythmus vibrierenden Hallplatz, dem Königsplatz, dem stimmungsvoll-hochkarätigen Kirchenplatzfestival mit einem famosen Wolfgang Buck, dem rockdröhnenden Grünen Markt und der Hip-Hop-Jugendsause im Lindenhain schlenderten beharrlich die Besucher – Fürth im Wortsinn in Bewegung, zwischendrin tanzende Menschen inklusive.

0 Kommentare