Fürther fordern die Agrarwende
22.1.2018, 16:00 UhrMit ohrenbetäubenden Schlägen auf zahlreiche Kochtöpfe forderten rund 33 000 Menschen bei der "Wir haben es satt!"–Demo die kommende Bundesregierung zu einer neuen Agrarpolitik auf. Mit dabei waren auch zahlreiche Landwirte, die die Protestaktion mit rund 160 Traktoren anführten.
Der in Fürth lebende Hubert Weiger, Vorsitzender des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), beklagte: "Gülle und Pestizide belasten Böden und Gewässer, bäuerliche Betriebe ringen ums Überleben, und das Insektensterben zeigt, welche dramatischen Auswirkungen die industrielle Agrarproduktion auf die Artenvielfalt hat." Von der neuen Regierung erwarte man einen Umbauplan für die Tierhaltung, eine Minderungsstrategie für Pestizide und ein Verbot von Glyphosat und der für Bienen gefährlichen Neonikotinoide.
Vor dem Agrarministergipfel im Bundeswirtschaftsministerium pochten die Demonstranten auf die Achtung der Menschenrechte, faire Handelsbedingungen und mehr Unterstützung für die ländliche Bevölkerung weltweit. Schon zuvor hatten 160 Bauern eine Protestnote an die 70 versammelten Minister aus aller Welt übergeben.
Konventionelle und Öko-Landwirte demonstrierten auch im achten Jahr im Schulterschluss mit Lebensmittelhandwerkern gegen die Auswirkungen einer intensiven industriellen Landwirtschaft.
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